Mit dem Jahreswechsel zum Jahr 2022 steigt auch die CO2-Abgabe auf fossile Brennstoffe. Der Preis für CO2 erhöht sich dann von 25 Euro pro Tonne CO2 auf 30 Euro. Die CO2-Abgabe steigt damit um 20 Prozent.
Diese Preiserhöhung wird für die Verbraucher spürbare Auswirkungen haben, denn dadurch erhöhen sich zunächst einmal an den Tankstellen die Preise für Benzin und Diesel. Aber auch das Heizen mit Gas und Heizöl wird dadurch teurer.
CO2-Abgabe soll fossile Brennstoffe unattraktiv machen
Die CO2-Abgabe wurde zum Jahresbeginn erstmals 2021 eingeführt. Das Ziel der Abgabe ist es fossile Energieträger zu verteuern um einen geringeren Verbrauch zur CO2-Reduzierung zu erreichen. Verbraucher sollen auf Elektroautos umsteigen und ihre Heizsysteme durch CO2-arme Heizsysteme ersetzen.
Durch die Erhöhung auf 30 Euro pro Tonne CO2 erhöhen sich für die Verbraucher zum wiederholten Mal die Kosten für Kraftstoffe, Gas und Heizöl. Deshalb wollen wir hier darauf eingehen welche Preissteigerungen zu erwarten sind.
Auswirkung auf Benzin und Diesel
Der ADAC hat ermittelt dass Autofahrer im Jahr 2022 etwa 1,4 Cent mehr pro Liter Benzin und Diesel bezahlen müssen. Mit der Einführung der CO2-Abgabe im Jahr 2021 kostete ein Liter Benzin ungefähr 7 Cent, der Liter Diesel rund 8 Cent mehr. Damit wir Benzin insgesamt mit 8,4 und Diesel mit 9,4 Cent pro Liter durch die CO2-Abgabe belastet.
Dazu kommt noch eine drastische Erhöhung der Rohölpreise. Diese haben sich aktuell um circa 48 Prozent gegenüber dem Jahresanfang erhöht. Im Oktober betrug die Preissteigerung beim Rohöl sogar 75 Prozent.
Andreas Hölzel vom ADAC sagt dazu: „Die Höhe der Kraftstoffpreise hängt maßgeblich von der Entwicklung des Rohölpreises ab. Und der hat in diesem Jahr einige Kapriolen geschlagen. Wie die weitere Entwicklung am Rohölmarkt sein wird, lässt sich heute noch nicht abschätzen.“
Preissteigerung bei Erdgas
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat ausgerechnet, dass die Erhöhung der CO2-Abgabe beim Gaspreis ungefähr 1,10 Euro auf 1000 KWh Gasverbrauch ausmacht. Eigentümer eines durchschnittlichen Einfamilienhause mit einem Durchschnittsverbrauch von 20.000 KWh müssten dann ungefähr 22 Euro mehr im Jahr zum Heizen bezahlen. Zum Jahreswechsel 2021 haben sich die jährlichen Heizkosten für diesen Musterhaushalt durch die CO2-Abgabe bereits um 108 Euro erhöht. Der angeführte Musterhaushalt führt damit im Jahr 2022 insgesamt 130 Euro CO2-Abgabe an den Staat ab.
Laut Check 24 haben bereits 640 Gasversorgern ihre Gaspreise in der durchschnittlich um rund 25 Prozent erhöht. Die Erhöhung ist in erster Linie auf die stark gestiegenen Gaspreise in Verbindung mit der Energiekrise zurückzuführen.
Verteuerung von Heizöl
Heizöl stößt bei der Verbrennung mehr CO2 aus als Gas. Deshalb wirkt sich die Erhöhung der CO2-Abgabe auf Heizöl auch stärker aus. Besitzer eines Eigenheims mit einem Verbrauch von 2000 Liter Heizöl pro Jahr müssen nach Angabe der Verbraucherzentrale im Jahr 2022 rund 32 Euro mehr bezahlen. Zum Jahreswechsel 2021 betrugen die jährlichen Mehrkosten durch die CO2 Abgabe 159 Euro. In Summe beträgt die CO2-Abgabe im neuen Jahr dann 191 Euro.
Strompreise ebenfalls von Erhöhung betroffen
Indirekt sind mit der Erhöhung der CO2-Abgabe auch die Strompreise betroffen. Im Jahr 2021 wurde ein Großteil unseres Stroms aus Kohle- und Gaskraftwerken erzeugt. Auch hierfür fallen höhere CO2-Kosten an, die dann auf den Strompreis umgelegt werden. Mit der Abschaltung dreier weiterer Atomkraftwerke zum Jahresende 2021 wird dieser Anteil noch weiter steigen.
Indirekte Preissteigerungen durch CO2-Abgabe
Die Erhöhung der CO2-Abgabe wirkt sich natürlich auch indirekt auf die Lebenshaltungskosten aus. Betroffene Firmen legen die höheren Kosten auf die Preise ihrer Waren und Dienstleistungen um. Dadurch wird letztendlich alles teurer und die Inflation wird dadurch noch weiter steigen.