China hat einen ehrgeizigen Plan vorgestellt. Der Plan könnte die Schifffahrt in eine neue Ära führen. Das Land plant den Bau eines gigantischen Containerschiffs, das von einem nukleargetriebenen Reaktor angetrieben wird. Dieser innovative Ansatz hat zwei potenzielle Vorteile. Erstens könnte er die Umweltauswirkungen der Schifffahrt erheblich reduzieren. Zweitens könnte er Chinas Position im internationalen Schiffbau stärken (stern: 03.01.23).
Nukleargetriebenes Containerschiff – Der Weg zur CO₂-freien Schifffahrt
Die Schifffahrt ist eine der wichtigsten Säulen des globalen Handels, aber sie ist auch eine der Hauptquellen für Treibhausgasemissionen. Es gibt verschiedene Ansätze, um den CO₂-Abdruck der Schifffahrt zu verringern. Dazu gehören Schiffe mit Hilfssegeln und Maschinen, die mit grünem Wasserstoff arbeiten. In diesem Zusammenhang präsentiert China jedoch eine revolutionäre Idee: ein Containerschiff mit einem nuklearen Reaktor zum Antrieb des Schiffes.
Der Thoriumreaktor der vierten Generation
Was diesen Ansatz besonders macht, ist die Verwendung eines Thoriumreaktors der vierten Generation als Antriebsquelle. Der Reaktor unterscheidet sich von herkömmlichen Uran-Reaktoren. Er verwendet geschmolzenes Salz als Kühlmedium. Dies geschieht bei hohen Temperaturen und niedrigem Druck. Dies erhöht die Sicherheit erheblich, da im Falle eines Systemausfalls keine großen Mengen radioaktiven Wasserdampfs freigesetzt würden. Stattdessen würde das geschmolzene Salz bei Umgebungstemperatur sofort zu Kristall werden, was die Auswirkungen eines potenziellen Unfalls erheblich begrenzen würde.
China arbeitet schon lange an kompakten und preiswerten Thoriumreaktoren. Anfang 2023 hat China ein erstes Versuchsmodell erfolgreich in Betrieb genommen. Obwohl Informationen zu diesem Projekt aufgrund seiner militärischen Bedeutung begrenzt sind, birgt die Technologie großes Potenzial für die Zukunft.
Geopolitische Bedeutung und internationale Auswirkungen
Die Verwendung von nuklearen Antrieben in der zivilen Schifffahrt hätte zwei mögliche Auswirkungen. Erstens könnte sie die CO₂-Emissionen erheblich reduzieren. Zweitens könnte sie Chinas geopolitische Position stärken. Diese fortschrittliche Technologie könnte China auch als Stromquelle in Länder exportiert, die nicht über das erforderliche Nuklear-Know-how verfügen. Der Einsatz eines nuklearen Antriebs in einem Containerschiff würde zu „Null Emissionen“ führen. Das würde die Bemühungen zur Eindämmung des Klimawandels weiter unterstützen.
Die Vorstellung der KUN-24AP, des größten Containerschiffs der Welt, das von einem Thoriumreaktor angetrieben wird, markiert einen bedeutenden Schritt in Chinas Bemühungen, seine Position im internationalen Schiffbau zu festigen. Derzeit werden weltweit etwa 50 Prozent aller Schiffe in China hergestellt, und dieser Anteil nimmt weiter zu.
Insgesamt könnten nuklearbetriebene Schiffe die Zukunft der Schifffahrt sein, wenn sie sicher und effizient entwickelt und eingesetzt werden. China setzt mit seinen ehrgeizigen Plänen ein Zeichen für die Branche und den Umweltschutz, und die internationale Gemeinschaft wird gespannt verfolgen, wie sich diese bahnbrechende Technologie entwickelt und die Schifffahrt in eine umweltfreundlichere Richtung lenkt.
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