Bundeswehr: Zwei von drei neuen Aufklärungssatelliten funktionieren nicht

Die neuen Aufklärungssatelliten der Bundeswehr bereiten große technische Probleme, die einen vollständigen Betrieb seit Monaten verhindern. Von den drei Satelliten des Systems SARah ist nur einer funktionstüchtig. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin erklärte am Freitag, dass die operationelle Inbetriebnahme von zwei Satelliten „aufgrund von technischen Einschränkungen“ bisher nicht möglich ist. Die Obleute des Bundestages wurden darüber informiert. (t-online, 28.06.2024)


Probleme mit neuen Satelliten

Im Januar hatte die Bundeswehr noch optimistisch über den Teilbetrieb des SARah-Systems berichtet und betont, dass die Aufklärungsfähigkeiten im Vergleich zum Vorgängersystem SAR-Lupe erheblich verbessert würden. Die Aufnahmen sollten detaillierter und schneller zugänglich sein. Das System zur globalen abbildenden Aufklärung besteht aus drei Satelliten, von denen zwei vom Unternehmen OHB geliefert wurden. Diese Satelliten wurden im Dezember 2023 in die Erdumlaufbahn gebracht und bereiten nun Probleme. „Alle Versuche der OHB, die Probleme zu lösen, haben bis heute nicht zum Erfolg geführt“, so der Sprecher. Die beiden problematischen Satelliten gehören weiterhin der Firma OHB. Der dritte Satellit, geliefert von Airbus Defense and Space, ist seit Oktober 2023 operationell im Einsatz.

Bundeswehr in der Sackgasse: Teure Aufklärungssatelliten versagen - Zwei von drei Satelliten außer Betrieb, Mission in Gefahr
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Ursachen und Auswirkungen

SARah nutzt das „Synthetic Aperture Radar“-Verfahren, das militärische Aufklärung unabhängig von Tageszeit und Wetter ermöglicht. Die neue Konstellation sollte durch mehr Rechenkapazität und zusätzliche Bodenstationen weltweit eine schnellere Übertragung der Satellitenbilder ermöglichen. Diese Übertragung dauerte beim Vorgängersystem SAR-Lupe oft mehrere Stunden. Trotz der anfänglichen Euphorie über den Start der neuen Satelliten muss nun ein Plan B entwickelt werden. „In den kommenden Wochen werden wir zusammen mit der Firma OHB einen Plan entwickeln, falls die Funktionsfähigkeit der Satelliten nicht hergestellt werden kann“, erklärte der Sprecher des Verteidigungsministeriums. Im vierten Quartal wird über das weitere Vorgehen entschieden. Dabei ist sicher, dass die satellitengestützte Aufklärungsfähigkeit der Bundeswehr weiterhin gewährleistet bleibt.


Die technischen Schwierigkeiten mit den Satelliten SARah sind ein weiterer Rückschlag für die Bundeswehr. Die geplanten Verbesserungen der Aufklärungsfähigkeiten sind vorerst nicht realisierbar. Die Notwendigkeit, einen alternativen Plan zu entwickeln, zeigt, wie kritisch die Situation ist. Die technischen Probleme müssen dringend behoben werden, um die ursprünglich gesetzten Ziele zu erreichen. Bis dahin bleibt die Einsatzbereitschaft der neuen Satelliten fraglich.

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