Bundeskanzler Scholz lehnt Bau neuer Atomkraftwerke ab

Bundeskanzler Olaf Scholz hat entschieden jegliche Forderungen nach dem Aufbau neuer Atomkraftwerke abgelehnt. Personen, die solche Forderungen aufstellen, verpassen die Tatsache, dass der Bau solcher Meiler rund 15 Jahre in Anspruch nehmen würde, der Bundeskanzler. Die finanzielle Belastung für ein solches Vorhaben wird auf 15 bis 20 Milliarden Euro geschätzt. Eine mögliche Fertigstellung wäre frühestens „irgendwie Ende der 30er Jahre“ zu erwarten. Während dieser Zeit würden die Strompreise auf das Doppelte bis Dreifache der aktuellen Kosten für erneuerbare Energien ansteigen. Diese Ansichten äußerte der SPD-Politiker während einer Wahlkampfveranstaltung auf dem Münchner Marienplatz (Zeit: 18.08.23).


Politische Parteien fordern längere Nutzung der Kernenergie

Einige politische Parteien wie die Union, die AfD und auch die FDP, die derzeit in der Bundesregierung mitregiert, sprechen sich für eine längere Nutzung der Kernenergie aus. Insbesondere die Forderung nach einem Weiterbetrieb älterer Kernkraftwerke kam im Zusammenhang mit dem Atomausstieg im Frühjahr auf. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat zusätzlich angekündigt, die Möglichkeit eines neuen Reaktors zur Erforschung der Kernfusion in Bayern zu prüfen.

Bundeskanzler Scholz lehnt neue Atomkraftwerke ab und wirft Bayern Blockade beim Ausbau der notwendigen Stromtrassen vor
Bundeskanzler Scholz lehnt neue Atomkraftwerke ab und wirft Bayern Blockade beim Ausbau der notwendigen Stromtrassen vor
Bild: Olaf Scholz (First Mayor, City of Hamburg (Hamburg), Foto: www.stephan-roehl.de

Der Bundeskanzler machte zudem die Verzögerungen beim Ausbau der Stromtrassen in Bayern für die hohen Strompreise mitverantwortlich. Wäre es bereits möglich gewesen, die großen Stromleitungen aus dem Norden und Osten Deutschlands bis in den Südwesten zu verlegen, so wären die Strompreise vermutlich niedriger. In humorvollem Ton schickte Scholz „herzliche Grüße an die bayerische Landesregierung“.


Bundeskanzler Scholz wirft Bayern Blockade beim Ausbau der Stromtrassen vor

Kritik übte Scholz an der bayerischen Staatsregierung, die den raschen Ausbau der Stromtrassen bisher blockiert hat. Dennoch zeigte er Entschlossenheit, die Bemühungen zu verstärken, um den Ausbau zu beschleunigen. Ein solcher Schritt wäre nicht nur für Bayern, sondern auch für Baden-Württemberg und Hessen von Vorteil.

Da die benötigten Stromleitungen gegenwärtig nicht zur Verfügung stehen, ist Deutschland gezwungen, erhebliche Mittel in den Betrieb von Gaskraftwerken in Süddeutschland zu investieren. Scholz betonte nachdrücklich, dass nur ein verstärkter Ausbau erneuerbarer Energien langfristig zu einer Senkung der Strompreise führen könne.

Lesen Sie auch:

Zuletzt aktualisiert am September 25, 2024 um 11:30 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Zuletzt aktualisiert am Juli 11, 2024 um 16:06 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Nach oben scrollen