In einem historischen Schritt zur Stärkung seiner energetischen Unabhängigkeit hat Bulgarien ein wegweisendes Abkommen mit den Vereinigten Staaten unterzeichnet. Das Ziel: der Bau zweier neuer Kernreaktoren im Atomkraftwerk Kozloduy. Mit einem geschätzten Investitionsvolumen von rund 15 Milliarden US-Dollar markiert dieses Vorhaben einen entscheidenden Wendepunkt in Bulgariens Energiepolitik. Die Implementierung von AP1000 Reaktoren ist nicht nur ein technologisches Unterfangen, sondern auch ein strategischer Schachzug zur Verringerung der Energieabhängigkeit von Russland (constructionbriefing: 22.03.24).
Neue Energie-Ära: Bulgarien und USA unterzeichnen richtungsweisenden Kernkraft-Deal
Der Vertragsabschluss am 12. Februar durch Bulgariens amtierenden Energieminister Rumen Radev und Andrew White, den Staatssekretär im US-Energieministerium, unterstreicht die Bedeutung dieser Partnerschaft.
Dieser Schritt demonstriert nicht nur das bilaterale Engagement für eine nachhaltige und sichere Energiezukunft, sondern betont auch die geopolitische Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Bulgarien und den USA.
Bulgariens Energierevolution: Neue Kernreaktoren verdoppeln Kraftwerkskapazität
Die beiden neuen Reaktoren, deren Fertigstellung für Mitte der 2020er Jahre geplant ist, sollen jeweils 1.000 Megawatt Strom erzeugen. Dadurch wird die Produktionskapazität Bulgariens einzigem Kernkraftwerk, gelegen an der malerischen Donau nahe der rumänischen Grenze, erheblich gestärkt. Das Kozloduy-Kraftwerk musste seine ursprünglich sechs sowjetischen Reaktoren auf zwei VVER-1000 Einheiten reduzieren, um den Sicherheitsstandards und Regularien der Europäischen Union nach Bulgariens EU-Beitritt 2007 zu entsprechen.
Energetische Diversifizierung als strategisches Ziel
Die Integration der neuen Reaktoren ist ein zentraler Baustein in der Strategie zur Diversifizierung seiner Energiequellen. Das Land strebt eine Reduktion seiner historisch gewachsenen Abhängigkeit von russischer Energie an. Die Kooperation mit dem US-Konsortium Westinghouse, festgehalten in einem Abkommen vom vergangenen Juni, inkludiert nicht nur den Bau der Reaktoren, sondern erweitert die Partnerschaft um einen Brennstoffliefervertrag, der ab Mitte 2024 greifen wird.
Dieses Projekt zeigt Bulgariens Engagement. Es möchte seine Energiequellen vielfältiger machen. Gleichzeitig strebt das Land danach, seine Energieversorgung sicherer zu gestalten. Zudem möchte das Land auf dem Weltmarkt als verlässlicher Partner gelten. Mit dem Einsatz modernster Technik geht Bulgarien voran. Es baut auf starke internationale Beziehungen. So wird Bulgarien zum Pionier für eine umweltfreundliche und autonome Energiezukunft.
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