Der Bürgerprotest hat den Ausschlag gegeben: Der geplante Windpark zwischen Eintürnen und Arnach kommt nicht. Trotz hoher Investitionen und umfangreicher Planungen zogen die Firmen Energiequelle und Laoco ihren Antrag zurück. Drei Windräder mit 175 Metern Nabenhöhe sollten entstehen. Doch die Bevölkerung, Naturschützer und Kommunalpolitik stellten sich geschlossen dagegen und und verhinderten den Bau im Naturschutzgebiet Wurzacher Ried (schwaebische: 13.09.25).
Entschlossener Bürgerprotest sichert Naturschutzgebiet
Die Bürgerinitiativen formierten sich früh und erhielten rasch Unterstützung. Vor allem die Landschaftsschützer Oberschwaben-Allgäu machten Druck. Ihr Kernargument: Der geplante Windpark hätte das Bild des Naturschutzgebiets verändert und das wertvolle Europadiplom gefährdet. Sichtbar vom Wurzacher Ried aus, hätten die Anlagen das Landschaftsbild dauerhaft belastet.

Mit wachsendem Rückhalt in der Region gewann der Bürgerprotest an Kraft. Informationsveranstaltungen mobilisierten Hunderte, und immer mehr Stimmen forderten den Stopp des Projekts. Der politische Druck stieg parallel, sodass die Unternehmen kaum noch Spielraum sahen.
Politische Unterstützung für die Bevölkerung
Landrat Harald Sievers stellte klar, dass ein Konsens „vom Umweltministerium bis ins Landratsamt“ existierte. Für ihn stand fest: Die Bewahrung des Naturschutzgebiets hat Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen. Auch Bürgermeisterin Alexandra Scherer lobte das Ergebnis. Sie sprach von einer guten Nachricht für Bad Wurzach und einem klaren Signal zugunsten des Wurzacher Rieds.
Trotz des Ausstiegs aus dem Projekt betonte Scherer, dass die Energiewende für die Stadt ein wichtiges Zukunftsthema bleibt. Allerdings müsse sie im Einklang mit Natur- und Landschaftsschutz umgesetzt werden.
Schwierige Entscheidung für die Unternehmen
Laoco-Geschäftsführer Christian Böhm räumte ein, dass es sich um eine „sehr schwierige Entscheidung“ handelte. Sein Unternehmen brauche Projekte, die wirtschaftlich tragen. Dennoch habe man das Risiko nicht eingehen wollen, das Europadiplom für das Wurzacher Ried zu verlieren. Seine Frage „Lassen wir es auf eine Konfrontation ankommen?“ beantwortete er klar mit Nein.
Die Investitionen für Planung, Gutachten und Infoveranstaltungen sind verloren. Grundstückseigentümer, auf deren Flächen die Anlagen vorgesehen waren, erhalten keinen Ausgleich. Dennoch unterstrich Böhm, dass seine Firma keine Projekte ohne Rückhalt der Bevölkerung durchsetzt. Damit stellte er die Akzeptanz und nicht den schnellen Gewinn in den Mittelpunkt.
Gespräche prägten den Entscheidungsprozess
Thomas Lötsch vom Landratsamt sprach von „spannenden Monaten“, die geprägt waren von intensiven Gesprächen. Am Ende stand der Rückzug des Antrags – und damit das Ende für den Windpark zwischen Eintürnen und Arnach.
Auch Peter Neisecke vom Bau- und Umweltamt betonte, dass seine Behörde stets neutral handle. Zwar unterstütze man die Energiewende, doch bei Genehmigungen gelte es, die Rolle eines Schiedsrichters einzunehmen. Das Beispiel zeigt: Ein starker Bürgerprotest kann politische Entscheidungen lenken und Projekte von Millionenwert zu Fall bringen.
Fazit
Der Ausgang zwischen Eintürnen und Arnach macht deutlich, dass lokaler Widerstand enorme Wirkung entfalten kann. Der Bürgerprotest gegen den Windpark zwischen Eintürnen und Arnach hat nicht nur wirtschaftliche Interessen gebremst, sondern vor allem das Naturschutzgebiet Wurzacher Ried geschützt. Damit sendet die Region ein klares Signal: Die Energiewende braucht Akzeptanz und darf den Landschaftsschutz nicht untergraben.
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