Auf der Regionalstrecke zwischen Cuxhaven und Buxtehude kommt es aktuell zu massiven Einschränkungen. Grund sind fehlende Brennstoffzellen für die Züge der RB33. Der Verkehrsbetrieb Elbe-Weser betont, dass zugesagte Lieferungen des Herstellers nicht eingetroffen sind. Zwar bleiben die Abfahrten im Fahrplan, jedoch rollen auf der Strecke nur deutlich verkürzte Zugverbände. Besonders während der Stoßzeiten zeigt sich die Belastung für Fahrgäste. Für viele Reisende fällt dies ausgerechnet mit der Großveranstaltung Sail in Bremerhaven zusammen, was den Unmut verstärkt (ndr: 14.08.25).
Brennstoffzellen fehlen – Wasserstoff-Flotte unter Druck
Die RB33 gilt seit 2022 als Vorzeigestrecke für wasserstoffbetriebene Züge in Deutschland. Damals ging die erste Flotte ihrer Art in Betrieb. Insgesamt umfasst sie 14 Fahrzeuge, doch aktuell sind lediglich vier davon einsatzbereit. Der Verkehrsbetrieb spricht von einer angespannten Situation, die im laufenden Betrieb kaum abzufedern sei. Die mangelnde Zuverlässigkeit des Herstellers belastet die gesamte Planung. Fahrgäste stoßen damit auf ein Projekt, das eigentlich als Vorzeigeinnovation gedacht war, nun aber durch technische Engpässe in die Kritik gerät.

Auch im vergangenen September traten ähnliche Schwierigkeiten auf. Schon damals führten Lieferengpässe zu spürbaren Problemen für Pendler und Ausflügler. Die wiederholten Störungen verstärken den Eindruck mangelnder Versorgungssicherheit. Für ein System, das auf moderne Mobilität setzt, wirkt diese Abhängigkeit vom Hersteller problematisch.
Enttäuschung über gebrochene Zusagen
Die Verkehrsbetriebe zeigen sich frustriert. „Lieferversprechen des Herstellers seien nicht eingehalten worden“, betont das Unternehmen. Diese klare Aussage verdeutlicht, wie ernst die Lage eingeschätzt wird. Die RB33 bleibt dadurch anfällig für Störungen, während Fahrgäste das Vertrauen verlieren.
Besonders bitter trifft die Einschränkung während der Stoßzeiten. „So könnten auch während der Stoßzeiten nur kurze Züge fahren“, erklärt der Verkehrsbetrieb. Für Berufspendler bedeutet dies überfüllte Waggons und eine spürbare Verschlechterung der Fahrtbedingungen. Auch Touristen, die während der Sail in Bremerhaven reisen, erleben die Folgen unmittelbar.
Zukunft des Wasserstoffprojekts in Gefahr
Die Idee einer emissionsfreien Bahnflotte wirkt durch die aktuellen Engpässe stark belastet. Zwar gilt das Projekt weiterhin als technologisches Aushängeschild, doch die Praxis zeigt deutliche Grenzen. Wenn nur ein Bruchteil der Flotte einsatzfähig bleibt, gerät das Ziel einer verlässlichen Alternative zum Dieselzug ins Wanken.
Experten betonen, dass innovative Projekte nur dann Akzeptanz finden, wenn sie Stabilität garantieren. Wiederholte Engpässe beschädigen jedoch das Vertrauen in neue Technologien. Besonders problematisch erscheint die Abhängigkeit von einzelnen Herstellern. Ohne gesicherte Lieferketten droht selbst die beste Technik zu scheitern.
Ein Blick nach vorn
Für den Verkehrsbetrieb Elbe-Weser bleibt kaum Spielraum. Kurzfristig lassen sich die fehlenden Brennstoffzellen nicht ersetzen. Die Verantwortung liegt eindeutig beim Hersteller, der zugesagte Teile nicht geliefert hat. Ob und wann eine Besserung eintritt, steht weiterhin offen.
Fahrgäste müssen sich daher auf weitere Einschränkungen einstellen. Der Betrieb hofft auf schnelle Nachlieferungen, doch die Erfahrungen der vergangenen Monate lassen Zweifel zurück. Klar ist nur: Das Prestigeprojekt der Wasserstoffzüge kann sein Potenzial nur entfalten, wenn die Technik auch zuverlässig verfügbar bleibt und ausreichend Brennstoffzellen geliefert werden.
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