BMW hat im Gegensatz zu vielen anderen Autoherstellern noch kein Enddatum für die Nutzung von Verbrennungsmotoren angegeben. Der Münchner Automobilhersteller plant sogar, neue Diesel- und Benzinmotoren für ihre SUVs bis weit in die 2030er Jahre zu nutzen (tz: 14.07.23).
BMW hält am Verbrennungsmotor fest
Die meisten Autohersteller stimmen überein, dass der Verbrennungsmotor bald der Vergangenheit angehören könnte, spätestens bis 2035 – vorausgesetzt, die EU einigt sich auf ein Verbot. Aber nicht alle sind sich einig, ähnlich wie in den Asterix-Comics bei der Einnahme von Gallien. BMW folgt nicht diesem Trend und hat statt eines Ausstiegsdatums Pläne für neue Motoren.
Elektroautos reichen ihnen in München nicht aus. Der Grund ist einfach: Die SUV-Modelle X5, X6 und X7 mit Verbrennungsmotor sind weiterhin sehr beliebt und bringen viel Geld nach München. Daher möchte BMW diese Autos so lange wie möglich produzieren. Außerdem hat BMW – wie auch andere deutsche Autohersteller – auf dem wichtigen chinesischen Markt mit Elektroautos noch nicht richtig Fuß gefasst. Die Anzahl der Verbrennungsmotoren ist enorm: 700.000 Autos im Vergleich zu nur 44.000 Elektroautos.
BMW’s mutiger Schritt: Drei Antriebsarten, mehr Autos und Technologie-Innovationen
Zusätzlich zur Brennstoffzelle, die BMW noch nicht loslassen möchte, hätte der Autobauer dann drei verschiedene Antriebssysteme im Sortiment. Das könnte BMW ermöglichen, mehr Autos als Mercedes und Audi zu verkaufen. Das soll auch dazu beitragen, dass die Fabriken besser ausgelastet sind. So sieht zumindest der Plan aus.
BMW bleibt beim Verbrennungsmotor: Baut diesen aber nicht in Deutschland. Mit einer größeren Anzahl an Autos könnten die Kosten für neue Technologien besser verteilt werden. Zum Beispiel plant BMW, Technologiepakete, die für die ab 2025 geplanten Elektroautos auf Basis der „Neue Klasse“-Plattform entwickelt wurden, auch in Autos mit Verbrennungsmotoren einzubauen.
BMW lagert Produktion von Verbrennungsmotoren ab 2024 ins Ausland aus
Ob der Plan der Münchner funktioniert, ist noch ungewiss. Die neue Abgasnorm Euro 7 hat noch strengere Regeln für den Ausstoß von Schadstoffen wie Stickoxiden, Kohlenmonoxid und Ammoniak. Ein hoher Automanager prophezeit, dass diese Regeln viele Motorenprogramme beenden könnten. Oft orientiert sich China an den europäischen Regeln.
Eines steht fest: Ab 2024 baut BMW keine Verbrennungsmotoren mehr in Deutschland. Die Hauptfabrik in München wechselt zu Elektroautos. Die Diesel- und Benzinmotoren kommen dann nur noch aus Österreich, Großbritannien und China.
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