Laut dem Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz im Saarland gibt es mittlerweile eine deutliche Zunahme von Beschwerden aufgrund störender Geräusche von Wärmepumpen. Einige Menschen fühlen sich im Alltag durch das tiefe Brummen der installierten Wärmepumpen in ihrer Umgebung belästigt. Die Betroffenen fordern daher strengere politische Richtlinien bezüglich deren Geräuschentwicklung (Giga: 04.04.23).
Wärmepumpen als umweltfreundliche Alternative: Doch immer mehr Beschwerden wegen Lärmbelästigung
Im Saarland und deutschlandweit setzen immer mehr Haushalte auf die Wärmepumpe als umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen Öl- oder Gas-Heizungen. Allerdings tritt ein neues Problem auf: Die Geräusche, die von den Anlagen erzeugt werden, stören immer mehr Menschen. Das Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz verzeichnet daher eine Zunahme von Beschwerden aufgrund lauter Wärmepumpen.
Die Wärmepumpen erzeugen ein tiefes Brummen mit einer bestimmten Frequenz. Obwohl es eine Richtlinie gibt, die besagt, dass die Lautstärke von Wärmepumpen 35 Dezibel nicht überschreiten darf, kann auch diese Lautstärke als störend empfunden werden, wie Frank Schwan, Leiter des Fachbereichs Emissionsschutz, erklärt. Der Grund dafür ist, dass tieffrequente Geräusche im Gegensatz zu höheren Frequenzen nicht von Fenstern oder Bauteilen wie Wänden absorbiert werden, sondern durch die Gebäude hindurch übertragen werden.
Wenn Wärmepumpen krank machen: Das leise Brummen, das zur Gesundheitsgefahr wird
Einige Menschen nehmen das Geräusch von Wärmepumpen auch dann als störend wahr, wenn der Richtwert nicht überschritten wird. Das ist beispielsweise bei Patrick Klingler aus Ommersheim der Fall, wo auf dem Grundstück seiner Nachbarn eine Wärmepumpe installiert ist. Klingler vergleicht das Geräusch mit dem Motor eines Autos, das vor der Tür geparkt ist. Anfangs konnte er das Geräusch ignorieren, aber das war irgendwann nicht mehr möglich. Inzwischen beeinträchtigt das ständige Brummen sogar seine Gesundheit: Er leidet unter innerer Unruhe und starken Konzentrationsproblemen, die auch seine Arbeit beeinträchtigen. Hinzu kommen Schlafstörungen, die ihn dazu veranlasst haben, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Obwohl die Wärmepumpe seiner Nachbarn den Grenzwert von 35 Dezibel nicht überschreitet, macht Patrick Klingler ihnen keinen Vorwurf. Vielmehr sieht er die Politik in der Verantwortung. Seiner Meinung nach sind die derzeitigen Richtlinien zu schwach. Es müsse klar definiert werden, wo Wärmepumpen aufgestellt werden dürfen. Mittlerweile landen aber auch viele Streitfälle auch vor Gericht (Blackout-News: 22.03.23)
Patrick Klingler ist der Ansicht, dass Wärmepumpen vom Hersteller so ausgestattet sein sollten, dass keine solch störenden Geräusche entstehen. Obwohl eine solche Regelung derzeit nicht in Aussicht steht, versucht er das Brummen mit Radiogeräuschen zu übertönen. Gleichzeitig hofft er, dass er sich mit seinen Nachbarn auf den Bau einer Lärmschutzwand einigen kann.