Die Baubranche steht unter massivem Druck. Hohe Zinsen, steigende Baukosten und fehlende Investitionen treiben die Bauinsolvenzen nach oben. Immer mehr Firmen geraten in Schieflage. Der Trend zieht sich durch alle Bundesländer und verdeutlicht, wie tief die Baukrise inzwischen reicht. Besonders im Wohnungsbau bricht die Nachfrage dramatisch ein.
Hessen als Brennpunkt der Insolvenzwelle
Im ersten Halbjahr 2025 zählte Hessen 189 Bauinsolvenzen. Keine andere Branche verzeichnete dort ähnlich hohe Ausfälle. Die Baubranche leidet unter wegbrechenden Aufträgen und enormem Kostendruck. Kleinere Betriebe ohne Rücklagen verlieren zunehmend den Halt.

Berlin meldet ebenfalls düstere Zahlen. Verbände sprechen von einer „besorgniserregenden Lage“. Vor allem der Wohnungsbau liegt weit unter früherem Niveau. In Brandenburg fällt die Entwicklung zwar milder aus, dennoch wächst auch dort die Angst vor einer kommenden Insolvenzwelle.
Bayern und Nordrhein-Westfalen im Abwärtstrend
Bayern registrierte 2024 bereits starke Anstiege, doch auch 2025 klettern die Insolvenzen weiter. Die Baukrise belastet vor allem das Immobilienumfeld, in dem Projekte scheitern und Banken Kredite zurückhalten.
In Nordrhein-Westfalen stiegen die Firmenpleiten im ersten Halbjahr um 17 Prozent. Offizielle Stellen machen deutlich, dass die Baubranche dort besonders betroffen ist. Die Dynamik weist auf eine anhaltende Insolvenzwelle hin, die zahlreiche Bauunternehmen erfasst.
Süddeutschland und Niedersachsen mit steigenden Bauinsolvenzen
In Baden-Württemberg nahmen die Insolvenzen im ersten Quartal 2025 deutlich zu. Bauunternehmen geraten wegen hoher Kosten unter Druck, während Investoren zögern. Auch hier ist der Wohnungsbau ein neuralgischer Punkt.
Niedersachsen meldete einen Anstieg von knapp neun Prozent. Mit 168 Fällen liegt die Baubranche an der Spitze der Pleitestatistik. Die Entwicklung zeigt klar, dass die Bauinsolvenzen nicht mehr nur ein regionales Phänomen sind, sondern Teil einer nationalen Insolvenzwelle.
Ostdeutschland mit dramatischer Baukrise
Sachsen verzeichnete bereits 2024 eine deutliche Zunahme von Insolvenzen. Der Negativtrend setzte sich fort, vor allem im Bau. Thüringen meldete im ersten Quartal 2025 ein Plus von 23 Prozent. Gleichzeitig brachen die Investitionen in den Wohnungsbau um ein Drittel ein – ein Kernproblem der aktuellen Baukrise.
Bundesweite Dimension
Deutschlandweit stiegen die Unternehmenspleiten im ersten Halbjahr 2025 um 12,2 Prozent. Mit 52,3 Insolvenzen je 10.000 Firmen zählt die Baubranche zu den am stärksten betroffenen Sektoren. Experten gehen davon aus, dass ohne Gegenmaßnahmen die Bauinsolvenzen weiter zunehmen und die Insolvenzwelle das Fundament der gesamten Wirtschaft erschüttert.
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