Balkonkraftwerken: Stiftung Warentest deckt Mängel auf – fast zwei Drittel mangelhaft

Ein aktueller Test von Stiftung Warentest offenbart schwerwiegende Schwächen bei vielen Balkonkraftwerken. Fünf von acht geprüften Anlagen erhielten die Note „mangelhaft“. Das entspricht 62,5 Prozent. Der Grund dafür lag nicht im Stromertrag, sondern in den Halterungen. Diese hielten den Belastungstests nicht stand, verbogen sich bei starkem Wind oder brachen sogar. In mehreren Fällen kam es durch das Versagen der Konstruktion zu Schäden an den Solarpaneelen. Die Prüfer warnen vor einer realen Gefahr, selbst bei sachgemäßer Montage (test: 22.05.25).


Nur zwei Balkonkraftwerke überzeugen im Test

Im Vergleich untersuchte Stiftung Warentest acht Balkonkraftwerke mit Preisen zwischen 329 und 578 Euro. Die meisten Modelle lieferten solide Stromerträge. Auch die Wechselrichter zeigten keine Schwächen – ein Fortschritt gegenüber dem Vorjahrestest, bei dem es noch zu Funkstörungen gekommen war. Dennoch erhielten nur zwei Produkte die Gesamtnote „gut“. Besonders überzeugte das Modell „Universaldach 900/800 bifazial“ von GreenSolar.

Stiftung Warentest nennt Halterungen von Balkonkraftwerken „teilweise Schrott“ – 5 von 8 Modellen im Sicherheitstest mit mangelhaft bewertet
Stiftung Warentest nennt Halterungen von Balkonkraftwerken „teilweise Schrott“ – 5 von 8 Modellen im Sicherheitstest mit mangelhaft bewertet

Es lässt sich einfach montieren, erscheint stabil und bringt gute Erträge. Ein Nachteil bleibt jedoch: Es ist nicht möglich die Halterung zu neigen, was den Stromertrag etwas mindert. Ebenfalls positiv fiel das „Zeus Smartsystem 800+“ von Heckert Solar auf. Dank verstellbarer Neigung und niedriger Anschaffungskosten schnitt es mit der Note 2,4 ab und erreicht bis zu 1000 Kilowattstunden jährlich.

Stiftung Warentest kritisiert mangelhafte Konstruktionen

Den größten Kritikpunkt sah Stiftung Warentest bei der Qualität der Halterungen. Fünf Modelle fielen durch, weil ihre Befestigungen unter Windlast versagten. Sie verbogen sich, brachen oder beschädigten beim Zusammenbruch die Solarpaneele. Die Tester sprechen von „teilweise Schrott“, wenn es um die Konstruktion dieser Bauteile geht. Auch ein weiteres Modell kam nur auf ein „befriedigend“, weil es den Belastungstest gerade so bestand. Die Materialqualität und das Design der Befestigungen unterscheiden sich also erheblich. Stiftung Warentest empfiehlt, beim Kauf nicht nur auf Stromleistung und Preis zu achten, sondern vor allem auf eine stabile und geprüfte Halterung.

Standort, Ausrichtung und Verbrauch entscheidend

Wie effizient ein Balkonkraftwerk arbeitet, hängt laut Stiftung Warentest maßgeblich vom Standort ab. Am besten funktioniert die Anlage bei schräger Ausrichtung nach Süden auf einem Flachdach. In solchen Fällen lag der Ertrag im Test zwischen 860 und 1020 Kilowattstunden pro Jahr. Eine senkrechte Montage bringt dagegen deutlich weniger – zwischen 600 und 720 Kilowattstunden. Auch Schatten durch Hauswände oder Bäume sowie Verschmutzungen wie Laub oder Vogelkot verringern die Effizienz. Zusätzlich zählt, wie viel des erzeugten Stroms direkt verbraucht wird. Je höher der Eigenverbrauch, desto schneller amortisiert sich die Anlage.


Stiftung Warentest rät zu sorgfältiger Auswahl

Der aktuelle Test von Stiftung Warentest macht deutlich: Technisch leistungsfähige Balkonkraftwerke reichen allein nicht aus, wenn es dabei zur Vernachlässigung der Sicherheit kommt Die Qualität der Halterung entscheidet mit über die Zuverlässigkeit des gesamten Systems. Käufer sollten daher gezielt auf Modelle setzen, die nicht nur gute Stromerträge liefern, sondern auch stabil montiert werden können. Wer sich an den Ergebnissen von Stiftung Warentest orientiert, schützt sich vor Fehlkäufen – und investiert in ein sicheres, langlebiges System zur Eigenstromversorgung.

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