Die E-Mobilität bringt die Automobilbranche in eine schwere Krise. Hauptversammlungen der Hersteller zeigen ein düsteres Bild. Volkswagen meldete einen massiven Gewinneinbruch. Einsparungen greifen, Dienstreisen fallen weg, Projekte enden abrupt. Selbst die Belegschaft spürt den Druck. Unternehmen streichen Budgets und fordern Präsenz in den Büros. Die Lage verschärft sich (focus: 12.03.25).
Strukturelle Probleme und Marktveränderungen
Frühere Krisen hatten meist konjunkturelle Ursachen. Diesmal liegt das Problem tiefer. Elektroautos verkaufen sich schlechter als erhofft. In vielen Teilen der Welt bleibt der Verbrennungsmotor dominant. In vielen Märkten, wie Afrika, Südamerika, Asien aber auch in großen Teilen Südeuropas zeigt sich kaum Interesse an reinen Elektrofahrzeugen. Selbst in den USA bleibt der Wandel schleppend. Hersteller stehen nun vor einer doppelten Herausforderung: Investitionen in E-Mobilität laufen weiter, doch die Verbrennerproduktion bleibt unverzichtbar. Das verursacht hohe Kosten.

Die erhofften Einsparungen durch Skaleneffekte treten nicht ein. Batterien bleiben nach wie vor teuer, und die Produktionskosten steigen aufgrund hoher Energiekosten und Lohnsteigerungen. Gleichzeitig bauen Länder Handelsbarrieren auf. China, die USA und Europa setzen zunehmend auf nationale Produktion. Das erschwert internationalen Herstellern den Zugang zu wichtigen Märkten. Die Folge: Mehr Kosten, mehr Komplexität und unsichere Planungen.
E-Mobilität verteuert den Wandel
Die Transformation kostet Milliarden. Hersteller müssen parallel verschiedene Antriebstechnologien entwickeln. Während Elektroanteile in Industrienationen steigen, bleibt der Verbrenner in vielen Märkten wichtig. Toyota, Volkswagen, Stellantis, Renault und Hyundai setzen daher auf eine Mischstrategie. Diese Mehrgleisigkeit verteuert Produktion und Entwicklung deshalb erheblich.
Zusätzlich schwinden die Gewinne, denn Elektroautos bringen weniger ein als Benziner oder Diesel. Die Margen schrumpfen, während die Forschungsausgaben explodieren. Investoren reagieren zunehmend skeptisch. Aktienkurse fallen, Kredite verteuern sich. Der Kapitalmarkt verliert das Vertrauen in die Branche.
China-Geschäft bricht ein
Besonders hart trifft es europäische Hersteller. China galt lange als lukrativer Absatzmarkt. Doch die Zeiten hoher Gewinne sind vorbei. Chinesische Marken dominieren zunehmend. Europäische Konzerne rutschen mehr und mehr ins Hintertreffen. Das einst so profitable Geschäft erodiert. Marken aus China positionieren sich geschickt zwischen günstigen Modellen und Luxusautos. Deutsche Unternehmen verlieren deshalb immer mehr Marktanteile. Eine Rückkehr an die Spitze scheint unwahrscheinlich.
Neben dem China-Dilemma belastet eine teure Kostenstruktur. In Deutschland liegen Löhne höher als in vielen anderen Ländern. Mitarbeiterzahlen erscheinen überdimensioniert. Während die Produktionszahlen sinken, steigen die Fixkosten. Der Druck auf die Unternehmen wächst.
Finanzielle Schieflage droht
Die Automobilbranche steckt in einer gefährlichen Abwärtsspirale. Parallel laufende Antriebskonzepte verteuern die Entwicklung. Elektroautos bleiben defizitär, während Verbrenner nicht schnell genug ersetzt werden. Produktionskosten explodieren, während Gewinne wegbrechen. Unternehmen sparen, streichen Projekte und entlassen Mitarbeiter.
Die Folgen sind gravierend. Anleger verlieren Vertrauen, Investoren ziehen sich zurück. Die Kreditwürdigkeit sinkt. In einer Branche, die auf Kapital angewiesen ist, kann das fatale Folgen haben. Einige Hersteller könnten sogar ihre Unabhängigkeit verlieren. Die Krise in der E-Mobilität dürfte länger dauern als erwartet. Eine echte Erholung ist frühestens 2027 in Sicht.
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