Der Ausbau der Windkraft soll unsere Energieversorgung unabhängig von importierten Energieträgern machen. Die Ampelregierung will den Ausbau massiv beschleunigen. Dazu sollen alle Bundesländer mindestens zwei Prozent ihrer Fläche für weitere Windkraftanlagen ausweisen. So der Plan. Die Wirklichkeit ist ernüchternd, denn die Bundesländer hinken diesem Plan meilenweit hinterher.
Bundesländer hinken Ausbauziel weit hinterher
Das Ziel, zwei Prozent der Landesfläche für den Bau von Windrädern zur Verfügung zu stellen, hat bis Ende des ersten Quartals nur Schleswig-Holstein erreicht. Hessen liegt mit 1,9 Prozent, gefolgt vom Saarland mit 1,82 Prozent noch am nächsten an der vereinbarten Zielmarke. Die Flächenländer Sachsen und Baden-Württemberg sind mit 0,3 Prozent beziehungsweise 0,2 Prozent allerdings weit weg.
Berlin hat keine einzige Fläche ausgewiesen
Einen großen Unterschied gibt es in der Stadt-Staaten. So weist Bremen rund 1,0 Prozent seiner Fläche aus, Hamburg aber nur 0,23 Prozent. In der Hauptstadt Berlin wurden bis heute noch gar keine Fläche ausgewiesen.
Die restlichen Bundesländer erreichen folgende Werte: Brandenburg 1,4 Prozent, Nordrhein-Westfalen 1,2 Prozent, Sachsen-Anhalt 1,08 Prozent, Rheinland-Pfalz 1,01 Prozent, Bayern 0,69 Prozent und Thüringen 0,4 Prozent. Für Niedersachsen liegen keine aktuellen Werte vor. Das Land verweist aber darauf, bis zum Jahr 2030 die Zielmarke von 2 Prozent zu erreichen.
Strom soll bis 2030 zu 80 Prozent aus erneuerbaren Energien kommen
Das Osterpaket von Wirtschaftsminister Habeck sieht vor, dass 80 Prozent des Stroms bis zum Jahr 2030 aus erneuerbaren Quellen kommen soll. Im Jahr 2035 sollen 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen kommen. Der Löwenanteil daraus aus neuen Windkraftanlagen. Das Problem dabei: es fehlt schlicht und einfach an genügend Flächen, auf denen man die erforderlichen Windkraftanlagen aufstellen könnte. Die Genehmigungsprozesse sind auch aufgrund von Protesten und Streit zwischen Anwohnern, Umweltschützern und Investoren langwierig. Deshalb stagniert der Ausbau bei der Windkraft schon langer.
Länder diskutieren über einen Verteilerschlüssel
Mittlerweile ist unter den Bundesländern auch eine Diskussion über den Verteilerschlüssel entbrannt. So sollten auch die natürlichen Verhältnisse, wie Windstärken, sowie das Geländeprofil, als auch die Bevölkerungsdichte bei den Ausbauzielen mit berücksichtigt werden. Eine Diskussion, die lange dauern kann. Dass das Ziel 80 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien bis 2030 erreicht werden kann, ist jetzt schon sehr unwahrscheinlich.