Atomausstieg kostete Deutschland 600 Milliarden und verschlechterte dazu CO2-Bilanz

Der Atomausstieg in Deutschland hat das Land nicht nur Hunderte Milliarden Euro gekostet, sondern auch die CO₂-Bilanz verschlechtert. Eine Studie zeigt, dass Deutschland durch den Verbleib in der Atomenergie bis zu 600 Milliarden Euro hätte sparen und gleichzeitig mehr CO₂-freien Strom hätte erzeugen können. Eine vollständige CO₂-freie Stromversorgung wäre möglich gewesen (welt: 10.09.24).


Atomausstieg: Wie Deutschland seine Chance auf günstigen und sauberen Strom verspielt hat

Im Jahr 2000 erzeugten Kernkraftwerke rund 30 Prozent des deutschen Stroms. Doch im Jahr 2002 wurde der Atomausstieg von der damaligen Regierung aus SPD und Grünen beschlossen. Gleichzeitig strebte Deutschland an, auch aus Kohle und Gas auszusteigen, um die Treibhausgasemissionen zu senken.

Neue Studie enthüllt: Der Atomausstieg in Deutschland führte zu hohen Kosten und einer schlechteren CO₂-Bilanz
Neue Studie enthüllt: Der Atomausstieg in Deutschland führte zu hohen Kosten und einer schlechteren CO₂-Bilanz

Im Gegensatz zu vielen anderen Industrieländern, die wie Deutschland nur begrenztes Wasserkraftpotenzial haben, investierten diese verstärkt in Kernkraftwerke, um eine konstante und emissionsfreie Stromquelle zu sichern. Deutschland hingegen schaltete 2022 seine letzten Atomkraftwerke ab und setzte stattdessen massiv auf erneuerbare Energien wie Windkraft und Solarenergie.

Hohe Kosten der Energiewende

Die genauen Kosten der Energiewende sind umstritten. Bisher wird davon ausgegangen, dass die Umstellung auf erneuerbare Energien mehr als 500 Milliarden Euro gekostet hat. Für die nächsten 25 Jahre erwarten Ökonomen eine Verdopplung dieser Summe. Eine Analyse der Unternehmensberatung McKinsey geht sogar von Gesamtkosten in Höhe von sechs Billionen Euro bis 2045 aus. Wäre Deutschland jedoch in der Atomkraft geblieben, hätte es deutliche Einsparungen geben können.

Jan Emblemsvåg, Wirtschaftsingenieur an der norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie, hat die möglichen Szenarien durchgerechnet. Laut seiner Studie hätte Deutschland ohne den Atomausstieg ab 2002 etwa 600 Milliarden Euro gespart und dennoch mehr CO₂-freien Strom produziert als durch die erneuerbaren Energien. Wäre das Land sogar in neue Kernkraftwerke investiert, hätten die Treibhausgasemissionen um 73 Prozent stärker gesenkt werden können – und das bei gleichzeitigen Kosteneinsparungen von 300 Milliarden Euro.

Kernkraft als kostengünstige Alternative

Für seine Berechnungen stützte sich Emblemsvåg auf offizielle Daten und verglich die Kosten der Energiewende mit den hypothetischen Ausgaben für die Kernenergie. Seit 2002 sanken die Treibhausgasemissionen in Deutschland um 25 Prozent. Die Kosten für die Energiewende belaufen sich auf 696 Milliarden Euro, davon wurden 310 Milliarden Euro durch staatliche Subventionen gedeckt. Hätte Deutschland stattdessen die Atomkraft beibehalten, wären die jährlichen Kosten auf 91,3 Milliarden Euro geschätzt worden.

Laut Emblemsvåg wäre die CO₂-Einsparung durch die Kernkraft nahezu gleich hoch wie die der erneuerbaren Energien gewesen. Die erneuerbaren Energien erzeugen jährlich 181,8 Terrawattstunden. Im Vergleich dazu lieferten die Kernkraftwerke im Jahr 2002 rund 185,6 Terrawattstunden. Diese Menge wurde konstant produziert, unabhängig von Wetterbedingungen. Durch die damit verbundenen Einsparungen hätte Deutschland in den Ausbau der Kernkraft investieren können, anstatt die Mittel für Wind- und Solarkraft zu nutzen.

Emblemsvåg vergleicht die Situation in Deutschland mit dem Ausbau der Kernkraft in Ländern wie Südkorea oder den Vereinigten Arabischen Emiraten. Auch China, das 2010 nur knapp hinter Deutschland bei der Kernenergieproduktion lag, hat inzwischen stark in Atomkraft investiert. Die durchschnittliche Bauzeit für ein Kernkraftwerk beträgt etwa siebeneinhalb Jahre, was bedeutet, dass Pläne für neue Kraftwerke bereits vor 2002 hätten gemacht werden müssen.


Alternative Energiepolitik als Chance

Das Ergebnis der Studie ist eindeutig: Hätte Deutschland in die Kernkraft investiert, hätte das Land bereits heute eine CO₂-freie Stromversorgung zu weitaus geringeren Kosten erreichen können. Die Aufrechterhaltung und der Ausbau der Atomkraft hätten Gesamtkosten von 364 Milliarden Euro verursacht – das sind 332 Milliarden Euro weniger als die bisherige Energiewende gekostet hat.

Auch die Zukunft der Energiewende bleibt unsicher. Die Kosten für den Netzausbau, die Speicherung und die Entsorgung alter Wind- und Solaranlagen sind schwer vorherzusagen. Laut dem Bundesrechnungshof gefährdet die aktuelle Energiepolitik den Wirtschaftsstandort Deutschland. Internationale Organisationen wie die Internationale Energieagentur warnten bereits 2013 vor hohen Energiepreisen in Deutschland.

Insgesamt hätte Deutschland ohne den Atomausstieg seine Klimaziele deutlich schneller und zu geringeren Kosten erreichen können. Auf der Weltklimakonferenz in Dubai im Jahr 2023 beschlossen 22 Staaten, die Stromproduktion aus Atomkraft bis 2050 zu verdreifachen – Deutschland war nicht dabei.

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