Laut einem Bericht der Zeitung „Bild“ setzt die Bundesnetzagentur in Deutschland darauf, die Energiestabilität durch den Import von Atomstrom aus Frankreich zu gewährleisten. Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) hat eine entsprechende Bedarfsanalyse der Netzagentur bestätigt. In der Analyse wird davon ausgegangen, dass Deutschland gesetzlich aus der Kernenergienutzung aussteigt und dass die Leistung der französischen Kernkraftwerke begrenzt verfügbar ist. Das BMWK hat in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der stellvertretenden CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden Jens Spahn diese Punkte bestätigt (presse-augsburg: 12.0623).
Ampel-Koalition verschweigt Deutschlands Stromproblem und setzt auf Atomstrom aus Frankreich
Im entsprechenden Bericht der Zeitung heißt es, dass die Ampel-Koalition das Stromproblem in Deutschland seit Beginn der Krise herunterspielt. Ein namentlich nicht genannter Sprecher sagte: „Die Ampel redet das Stromproblem seit Krisenbeginn klein. Ohne Kernkraft aus Frankreich wären wir aufgeschmissen. Die Ampel ist die Koalition der Atom-Doppelmoral.“
FDP-Sprecher enthüllt problematische Abhängigkeit der Grünen von teurem Atomstrom aus Frankreich
Der energiepolitische Sprecher der FDP, Michael Kruse, äußerte sich ebenfalls gegenüber der „Bild“-Zeitung. Er kritisierte, dass die Energiewende der Grünen maßgeblich auf Atomstromimporte aus Frankreich angewiesen sei. Dies sei problematisch, da dieser Strom den Deutschen und den Unternehmen hier nicht so günstig zur Verfügung stehe wie der Strom aus den kürzlich abgeschalteten deutschen Kernkraftwerken. Er betonte, dass es schwer nachzuvollziehen sei.
Alarmierender Anstieg: Deutschlands Stromimporte steigen rasant – Sind wir von ausländischer Energie abhängig?
Laut dem Bericht nehmen Deutschlands Stromimporte kontinuierlich zu. Im Zeitraum von Januar bis März wurde insgesamt eine Menge von 12,1 Millionen Megawattstunden Strom aus dem Ausland eingekauft, was einer Steigerung von 15,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Gleichzeitig wurden 21,3 Millionen Megawattstunden ins Ausland verkauft, was einem Rückgang von 9,8 Prozent entspricht. Seit April übersteigt also das Importvolumen das Exportvolumen.
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