Alle paar Jahre verschärft die EU die zulässigen Abgasrichtwerte für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Mit der neuen Abgasnorm Euro 7, die Fahrzeuge ab dem Jahr 2025 erfüllen müssen, sind jetzt erstmals auch Elektrofahrzeuge betroffen (Spiegel: 10.11.22).
Abgasnorm Euro 7 regelt erstmals zulässigen Abrieb an Bremsen und Reifen
Die ab dem Jahr 2025 für Neuwagen gültige neue Abgasnorm Euro 7 enthält erstmals auch Vorschriften, die von Elektroautos eingehalten werden müssen. Es klingt geradezu paradox, dass eine Abgasnorm auch für Elektroautos gelten soll, die sich ja gerade dadurch auszeichnen, dass sie keine Abgase ausstoßen. Doch mit der neuen Euro 7 Norm müssen auch neue Elektroautos strengere Umweltvorgaben erfüllen. Dabei geht es erstmals um die Festlegung von Grenzwerten für Feinstaub, der beim Bremsen entsteht und für Mikroplastik, das durch den Abrieb an den Reifen in die Luft gelangt.
Grenzwerten betreffen auch Elektroautos
Mit der neuen Norm Euro 7 werden für diese Stoffe erstmals Grenzwerte festgeschrieben. Damit gibt die EU weltweit als erste Grenzwerte für Partikel mit einem Durchmesser unter 10 Nanometern vor. Nach aktuellem Stand dürfen Neufahrzeuge ab 2025 eine Belastung von 7 Milligramm pro gefahrenem Kilometer der Kleinstpartikel nicht mehr überschreiten. Laut EU-Kommission seien Elektroautos angesichts ihrer zahlenmäßigen Zunahme auf dem Weg, die Hauptquellen von Partikelemissionen von Fahrzeugen zu werden. Die Kommission will demnächst auch Vorschläge für Vorgaben zur Mindestlebensdauer von Batterien für Elektroautos vorlegen.
Produktionskosten für PKWs steigen um 90 bis 150 Euro
Die Produktion von PKWs und Kleintransportern dürfte sich nach dem aktuellen Entwurf der neuen Norm um 90 bis 150 Euro verteuern. Für Lastwagen und Busse erhöhen sich die Produktionskosten im Durchschnitt voraussichtlich um 2700 Euro pro Fahrzeug.
Strengere Grenzwerte aufgrund zu hoher Kosten verworfen
Das zunächst favorisierte Szenario mit noch niedrigeren Grenzwerten hat die EU-Kommission verworfen. Dadurch wären die Produktionskosten noch weiter gestiegen, die Autos müssten aber bezahlbar bleiben. Die Autoindustrie habe sich mit ihren Investitionsmitteln auf den Wandel zu emissionsfreien Fahrzeugen zu konzentrieren, statt einen noch höheren Aufwand in die letzte Generation der Verbrennungsmotoren zu stecken.
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