30 Mikro-Atomreaktoren für Texas: Last Energy setzt auf kompakte Energiequellen

Das US-amerikanische Start-up Last Energy plant, 30 Mikro-Atomreaktoren in Texas zu errichten. Diese sollen dort vorrangig Rechenzentren mit Strom versorgen. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Rechenkapazität wächst der Energiebedarf enorm. Texas gehört zu den US-Bundesstaaten mit den meisten Rechenzentren und treibt deren Ausbau weiter voran. Die 30 Mini-Atomkraftwerke sollen auf einer Fläche von 80 Hektar errichtet werden (futurezone: 03.03.25).


Modulare Reaktoren als „Plug-and-Play“-Lösung

Last Energy entwickelt Mikro-Atomreaktoren, die sich einfacher und schneller realisieren lassen als herkömmliche Kraftwerke. CEO Bret Gugelmass bezeichnet das Konzept als „plug-and-play“. Das Unternehmen bietet ein Komplettpaket von der Planung bis zur Wartung. Sein Modell PWR-20 liefert 20 Megawatt Leistung und kann innerhalb von zwei Jahren betriebsbereit sein. Alle sechs Jahre ist eine neue Brennstoffversorgung nötig. Die entstehenden Abfälle verbleiben während der gesamten Betriebszeit auf dem Gelände.

Das amerikanische Start-up Last Energie plant in Texas 30 Mini-Atomkraftwerke nebeneinander zur Versorgung von Rechenzentren zu bauen
Das amerikanische Start-up Last Energie plant in Texas 30 Mini-Atomkraftwerke nebeneinander zur Versorgung von Rechenzentren zu bauen
Bild: YouTube

Mit insgesamt 30 Reaktoren soll die Anlage bis zu 600 Megawatt produzieren. Im Vergleich dazu erzeugt das größte Atomkraftwerk der USA, die Grand Gulf Nuclear Station in Mississippi, rund 1400 Megawatt. Dennoch bieten die modularen Reaktoren Vorteile durch ihre schnelle Umsetzbarkeit und geringere Baukosten.

Texas setzt auf Atomenergie

Über 300 Rechenzentren befinden sich in Texas. Diese erzeugen Lastspitzen von bis zu 85 Gigawatt. Ihr Stromverbrauch macht derzeit etwa neun Prozent des gesamten Bedarfs im Bundesstaat aus. Der texanische Gouverneur Greg Abbott äußert sich dazu in einer Aussendung von Last Energy: „Texas muss in Atomenergie national führend werden.“ Die Zusammenarbeit mit dem Start-up soll zur Renaissance der Atomkraft in den USA beitragen.


Expansion nach Europa geplant

Neben dem texanischen Projekt verfolgt Last Energy auch Pläne in Großbritannien und Rumänien. Genehmigungsverfahren laufen bereits. Insgesamt strebt das Unternehmen an, 80 Mikro-Atomreaktoren in Europa zu errichten. Standardisierte, modulare Bauweise könnte die Umsetzung beschleunigen und Kosten reduzieren. Bereits in der Vergangenheit entwickelte Last Energy mehrere modulare Reaktoren. Vom ersten Prototypen „Nine-Module Nuclear Island“ führte die Weiterentwicklung 2023 zum „Single-Module Nuclear Island“. Dieses Modell kann innerhalb von acht Wochen produziert werden.

Atomkraft gilt in Texas als eine der vielversprechendsten Lösungen, um den steigenden Energiebedarf zu decken. Gerade für Rechenzentren bietet sie eine zuverlässige und emissionsarme Alternative. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob sich das Konzept der Mikro-Atomreaktoren bewährt.

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