Stuttgart droht bis Ende 2025 die rechnerische Zahlungsunfähigkeit, weil Stadt und grüne Landesregierung auf eine verlustfreie Transformation der Automobilindustrie setzten. Verluste aus konventioneller Technik sollten durch neue Geschäftsfelder der Grünen Technologie kompensiert werden. Diese Kompensation blieb aus. Dadurch verschärfte sich die Finanzkrise in Stuttgart, weil die Gewerbesteuer massiv einbrach und die Automobilindustrie schneller schrumpfte als politisch einkalkuliert (epochtimes: 14.12.25).
Zahlungsunfähigkeit als Ergebnis politischer Fehlannahmen
Die absehbare Zahlungsunfähigkeit ist kein kurzfristiger Effekt, sondern das Resultat jahrelanger Fehlannahmen. Stadtführung und grüne Landesregierung gingen davon aus, dass der Umbau der Automobilindustrie ohne tiefe wirtschaftliche Einschnitte gelingen könne. Diese Annahme ersetzte belastbare Risikoanalysen.

Statt Vorsorge zu treffen, hielten Verwaltung und Politik an optimistischen Haushaltsansätzen fest. Die Finanzkrise in Stuttgart entwickelte sich dadurch nicht schleichend, sondern beschleunigt. Eine strukturelle Haushaltskrise wurde zu spät anerkannt.
Gewerbesteuer bricht weg und entzieht dem Haushalt die Grundlage
Im Jahr 2023 erzielte Stuttgart rund 1,6 Milliarden Euro Gewerbesteuer. Diese Einnahmen galten als stabil und flossen direkt in die mittelfristige Finanzplanung ein. Für 2025 rechnet die Stadtkämmerei nur noch mit 750 bis 850 Millionen Euro.
Zusätzlich muss die Stadt bereits vereinnahmte Gewerbesteuer an Unternehmen zurückzahlen, wodurch der Kassenbestand sofort sinkt. Dieser Effekt verschärft die Finanzkrise in Stuttgart, weil dadurch nicht nur künftige Einnahmen fehlen, sondern bereits eingeplante Mittel wegbrechen.
Automobilindustrie baut Arbeitsplätze ab und verliert Wertschöpfung
Die Automobilindustrie bildet weiterhin das wirtschaftliche Rückgrat der Region. Genau diese Abhängigkeit wird nun zum Risiko. Gewinne sinken, Investitionen werden reduziert oder verlagert, und Arbeitsplätze werden abgebaut oder gelten als konkret gefährdet. Die erhoffte Kompensation durch neue Technologien blieb aus, weil die Autobranche langsamer transformiert als politisch unterstellt.
Stadt und grüne Landesregierung gingen dennoch von stabilen Übergangsjahren aus. Diese Fehleinschätzung beschleunigte die Zahlungsunfähigkeit, weil Haushaltsansätze auf überholten Erfolgszahlen beruhten.
Defizite wachsen zur strukturellen Finanzkrise
Im Doppelhaushalt 2026/2027 wird das volle Ausmaß der Finanzkrise in Stuttgart sichtbar. Für 2026 fehlen rund 478 Millionen Euro, für 2027 weitere 304 Millionen Euro. In Summe entsteht ein strukturelles Defizit von fast 800 Millionen Euro.
Diese Größenordnung lässt sich nicht durch operative Einsparungen beheben. Selbst drastische Kürzungen freiwilliger Leistungen könnten die Haushaltskrise lediglich verlangsamen, nicht lösen.
Liquidität kippt – Zahlungsunfähigkeit wird realistisch
Besonders kritisch ist die Entwicklung der Kassenlage. Interne Prognosen zeigen einen negativen Zahlungsmittelbestand zum Jahresende 2025. Formal bleibt die Stadt handlungsfähig, faktisch nähert sich die Zahlungsunfähigkeit einer Schwelle, an der kurzfristige Kredite unvermeidlich werden.
Ab diesem Punkt verlieren Kommunen regelmäßig ihre finanzielle Steuerungsfähigkeit. Auch Detroit überschritt diese Schwelle, nachdem politische Annahmen reale Finanzdaten verdrängten.
Pflichtausgaben verschärfen die Haushaltskrise weiter
Während Einnahmen wegbrechen, steigen die Ausgaben weiter. Sozialleistungen, Jugendhilfe und Flüchtlingsunterbringung verursachen jährlich dreistellige Millionenbeträge. Bund und Land gleichen diese Lasten nur teilweise aus, obwohl die grüne Landesregierung politische Mitverantwortung trägt.
Diese Dynamik verschärft die Finanzkrise in Stuttgart, weil jeder neue Haushalt zusätzliche Defizite erzeugt. Die Stadt zahlt den Preis für wirtschaftspolitische Annahmen, die nicht tragfähig waren.
Späte Gegenmaßnahmen mit begrenzter Wirkung
Stuttgart reagiert nun mit einem Sparhaushalt für 2026 und 2027. Investitionen werden verschoben, Personalstellen eingefroren und freiwillige Leistungen gekürzt. Parallel plant die Stadt höhere Gebühren und neue Abgaben, um den Ausfall der Gewerbesteuer teilweise zu kompensieren.
Diese Maßnahmen schaffen kurzfristige Entlastung, verhindern jedoch keine Zahlungsunfähigkeit, solange die strukturellen Einnahmeprobleme bestehen. Die Unternehmenssteuer bleibt volatil, und neue Einnahmequellen wachsen zu langsam.
Stuttgart als Warnsignal für andere Städte
Die Entwicklung zeigt, wie riskant politischer Transformationsoptimismus sein kann. Die Automobilindustrie verlor schneller an Substanz, als neue Märkte tragfähig wurden. Die grüne Landesregierung setzte auf Zielbilder, während die wirtschaftliche Basis erodierte.
Stuttgart wird damit zum Warnsignal für andere Kommunen. Der Weg in die Insolvenz beginnt nicht mit dem Kollaps, sondern mit falsch bewerteten Übergängen. Die Zahlen lassen keinen Interpretationsspielraum mehr. (KOB)
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