Würth Elektronik schließt Werk in Südbaden

Würth Elektronik, eine Tochter des Handelskonzerns Würth, beendet die Produktion im Werk in Schopfheim, Südbaden. Mehr als 300 Beschäftigte sind betroffen. Als Hauptgrund nennt das Unternehmen den starken Rückgang an Aufträgen, da viele Kunden ihre Bestellungen an Firmen im Ausland verlagern. Insbesondere in Asien sind viele Firmen nun ansässig, was dem Standort Schopfheim die Grundlage entzieht. Würth hat die Mitarbeiter in einer Betriebsversammlung über die geplante Schließung informiert. Gespräche zwischen Geschäftsleitung und Betriebsrat über einen Interessenausgleich und Sozialplan laufen bereits. Konkrete Ergebnisse lassen jedoch noch auf sich warten (stuttgarter-zeitung: 07.10.24).


Hintergrund zur Schließung des Werks

Das Werk in Schopfheim produziert sogenannte Leiterplatten. Diese Bauteile sind essenziell für fast alle elektronischen Geräte und dienen als Träger elektronischer Komponenten. Würth Elektronik zählt zu den größten europäischen Herstellern in dieser Branche. Doch die Branche selbst steckt in einer tiefen Krise. Insbesondere in den letzten Monaten ist der Auftragseingang drastisch zurückgegangen. Viele Kunden verlagern ihre Bestellungen nach China, wo Produktionskosten deutlich niedriger sind.

Würth Elektronik beendet Produktion in Schopfheim: Gründe, Auswirkungen und die Zukunftsaussichten für die Mitarbeiter
Würth Elektronik beendet Produktion in Schopfheim: Gründe, Auswirkungen und die Zukunftsaussichten für die Mitarbeiter

Dazu kommen stark gestiegene Energie- und Personalkosten in Deutschland. Trotz der hohen Qualität und Liefersicherheit, die deutsche Werke bieten, sind viele Kunden aktuell nicht bereit, diese Mehrkosten zu tragen. „Viele Kunden können die höheren Preise für die Liefersicherheit, die wir im Vergleich zu asiatischen Anbietern bieten, nicht bezahlen“, betont das Unternehmen.

Maßnahmen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit

Um langfristige Verluste zu vermeiden und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, sieht sich Würth Elektronik gezwungen, das Werk in Schopfheim zu schließen. Geschäftsführer Daniel Klein erklärt: „Aktuell gibt es leider keine Alternative zur Einstellung der Produktion.“ Die Schließung sei unvermeidlich, um die Zukunft des Unternehmens zu schützen. Die anfallenden Aufträge sollen zukünftig in anderen deutschen Werken von Würth Elektronik bearbeitet werden. Das Unternehmen betreibt noch Standorte in Niedernhall und Rot am See, die das Produktionsvolumen auffangen sollen.


Umsatzzahlen und Zukunftspläne

Würth Elektronik ist in Europa eine wichtige Größe in der Leiterplattenproduktion. Der Jahresumsatz liegt im dreistelligen Millionenbereich, und das Unternehmen beschäftigt rund 1000 Mitarbeitende. Der Konzern erhofft sich durch die Schließung von Schopfheim eine Reduzierung der Verluste und eine Stabilisierung des Geschäfts. Die verbleibenden Standorte in Deutschland sollen weiterhin für die Kundenproduktion genutzt werden, um die hohe Qualität und Liefersicherheit zu gewährleisten.

Die Entscheidung zur Schließung des Werks in Schopfheim ist ein weiterer Hinweis darauf, wie stark der Druck auf deutsche Unternehmen durch die Verlagerung der Produktion nach Asien wächst. Wettbewerbsfähigkeit und Kostenstrukturen sind in einem sich rasch verändernden globalen Markt entscheidende Faktoren für das Überleben.

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