Wirtschaftliche Kettenreaktion bei Insolvenzen und Arbeitsplatzabbau – doch der Kanzler handelt nicht

Die deutsche Wirtschaft steckt in einer dramatischen Lage. Insolvenzen steigen auf ein Rekordhoch, täglich erschüttern neue Meldungen über Firmenpleiten die Öffentlichkeit. Gleichzeitig verlagern immer mehr Unternehmen ihre Produktion ins Ausland oder streichen massiv Stellen. Bosch kündigte jüngst an, zusätzlich zu den bereits geplanten 9000 Jobs eine fünfstellige Zahl zu streichen (handelsblatt: 25.09.25). Für den Standort Deutschland bedeutet das keine ferne Gefahr, sondern der Reformstau beschleunigt eine laufende Kettenreaktion, die ganze Branchen erfasst.


Die Kettenreaktion trifft alle Branchen

Die neue Restrukturierungsstudie von Roland Berger zeigt, wie tief die Probleme reichen (wiwo: 25.09.35). Bürokratie, hohe Energiekosten und geopolitische Spannungen bremsen Investitionen und Wachstum. Doch während die Studie Risiken beschreibt, zeigt die Realität, dass die Kettenreaktion längst Realität ist. Maschinenbauer verlieren Aufträge, Zulieferer kämpfen ums Überleben, Händler ächzen unter steigenden Mieten und sinkender Kaufkraft.

Merz behauptet, die Probleme zu verstehen – doch fehlendes Handeln treibt die Kettenreaktion bei Insolvenzen und Arbeitsplatzabbau voran.

Der Reformstau verschärft diese Dynamik. Unternehmen stehen vor Insolvenzen, und der Arbeitsplatzabbau erreicht historische Ausmaße. Der Standort Deutschland verliert damit Stück für Stück seine Wettbewerbsfähigkeit, während internationale Konkurrenten aufholen.

Merz versteht, doch er handelt nicht

Bundeskanzler Friedrich Merz tritt regelmäßig mit dramatischen Worten auf. „Es ist nicht Fünf vor Zwölf, es ist Eins nach Zwölf“, erklärte er zuletzt. Doch trotz seiner Ankündigungen bleibt er konkrete Maßnahmen schuldig. Keine wirksame Entlastung bei Bürokratie, kein Plan für bezahlbare Energie – der Reformstau bleibt bestehen.

Unternehmen brauchen klare Rahmenbedingungen. Doch während Merz betont, er habe die Sorgen verstanden, wächst die Liste der Insolvenzen weiter. Der Arbeitsplatzabbau schreitet voran, und die Kettenreaktion setzt sich fort. Der Standort Deutschland verliert wertvolle Zeit, die kaum aufzuholen ist.

Schlüsselindustrien am Abgrund

Besonders die Automobilindustrie zeigt die Tragweite. Überkapazitäten, Billigimporte aus China, US-Zölle und hohe Energiekosten bedrohen die gesamte Branche. Alexander Müller von Roland Berger warnt: „Es besteht die Gefahr einer Kettenreaktion in der gesamten Wertschöpfungskette, wenn eine Schlüsselbranche wie die Autoindustrie wankt.“ Schon jetzt geraten Zulieferer in Schieflage, und Maschinenbauunternehmen stehen vor Insolvenzen.

Auch der Handel steckt in der Krise. Hohe Mieten, steigende Personalkosten und verändertes Konsumverhalten führen zu radikalem Arbeitsplatzabbau. Ganze Standorte verschwinden, und die Politik reagiert mit Appellen statt mit Lösungen. Der Reformstau verstärkt die Kettenreaktion zusätzlich.


Restrukturierung als Dauerzustand

Die Roland-Berger-Studie verdeutlicht: Restrukturierungen sind längst zum Dauerzustand geworden. „Restrukturierungen sind heute keine reinen Kostenprogramme mehr, sondern werden immer öfter zu Geschäftsmodellfragen“, erklärt Partner Stefan Treiber. Unternehmen müssen Standorte schließen, Kapazitäten kürzen oder Produktlinien streichen.

Weil interne Krisenerfahrung fehlt, übernehmen externe Sanierungsspezialisten die Führung. Chief Restructuring Officers (CRO) steuern komplexe Prozesse. Doch ihre Zahl ist begrenzt, während Insolvenzen zunehmen und der Arbeitsplatzabbau wächst. Der Standort Deutschland braucht mehr als externe Retter – er braucht politische Führung, die den Reformstau auflöst.

Deutschland braucht endlich Taten

Die Fakten sind eindeutig: Insolvenzen steigen, Arbeitsplatzabbau greift um sich, und die Kettenreaktion setzt ganze Industriezweige außer Gefecht. Der Reformstau blockiert Lösungen, und der Standort Deutschland verliert international an Boden.

Merz betont zwar, er habe verstanden. Doch wer verstanden hat, muss handeln. Ein Kanzler, der nur redet, bleibt ein Teil des Problems. Deutschland braucht keine weiteren Reden, sondern konkrete Reformen. Nur entschlossene Maßnahmen können verhindern, dass die Kettenreaktion die Wirtschaft dauerhaft zerstört.

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