Trotz massiver Subventionen steckt die Windkraftbranche tief in der Krise. Hersteller und Betreiber schreiben Verluste, während Kommunen in der Hoffnung auf sichere Pachteinnahmen riskante Verträge abschließen. Die erhoffte Planbarkeit entpuppt sich vielerorts als Illusion – und die Windkraftkrise bedroht nicht nur Investoren, sondern auch Gemeinden (epochtimes: 21.03.25).
Technische Gefahren und finanzielle Risiken
Windkraftanlagen gelten technisch als anfällig. Brände durch Blitzeinschläge, Ölverluste oder Überhitzung sind bekannt, aber kaum öffentlich diskutiert. Löschtechnik beschränkt sich oft auf zwei Feuerlöscher – ein Konzept, das bei Großschäden nutzlos bleibt. Weitere typische Schadensbilder sind Flügelbrüche, Gondelabstürze oder Umweltbelastungen durch Rotorabrieb. Gesundheitsgefahren wie Infraschall und Schlagschatten beeinträchtigen zudem Mensch und Tier.

Auch finanziell ist die Lage angespannt. Betreiber verfügen meist nur über geringe Eigenmittel und halten dem wirtschaftlichen Druck großer Windparks kaum stand. Während Städte und Gemeinden durch Verpachtung hohe Einnahmen erwarten, liegt das unternehmerische Risiko beim Betreiber. Vergleichbare Unsicherheiten würden bei anderen Bauprojekten zur Ablehnung führen – bei Windkraft gelten sie als hinnehmbar.
Hersteller im Sog der Windkraftkrise
Rund 27.000 Windräder in Deutschland stammen von wenigen Herstellern. Enercon etwa musste 2021 und 2022 Verluste von über 500 Millionen Euro verbuchen. Nur staatliche Stabilisierungsfonds verhinderten Schlimmeres. Projekte in Schweden und Rumänien gerieten ebenfalls in Schieflage, nicht zuletzt durch fehlende Windverfügbarkeit und teure Ersatzbeschaffungen.
Vestas verzeichnete 2022 einen Verlust von 1,57 Milliarden Euro. Werksschließungen in China, Indien und Europa belasteten zusätzlich. 2023 reichte ein leicht positives Ergebnis erneut nicht für eine Dividendenausschüttung aus. Nordex glänzt zwar mit wachsendem Umsatz, verbuchte aber seit 2018 durchgehend operative Verluste.
Staatsgarantien statt Markterfolg
Siemens Gamesa verlor im Geschäftsjahr 2023/24 rund 1,8 Milliarden Euro. Die Konzernmutter Siemens Energy konnte den Absturz nur durch Beteiligungsverkäufe auffangen. Im Vorjahr summierten sich die Verluste sogar auf 4,5 Milliarden Euro. Als Reaktion sicherte sich der Konzern staatlich garantierte Hilfen in Höhe von 15 Milliarden Euro – davon allein 7,5 Milliarden aus öffentlichen Rückgarantien.
Senvion kapitulierte bereits 2019. Die Überreste des einstigen Branchenpioniers gingen an Siemens Gamesa oder wurden abgewickelt. Einzig General Electric kann sich dem Abwärtssog der Windkraftkrise entziehen. Das Unternehmen profitiert von internationaler Aufstellung und geringem Engagement in Deutschland. Trotz Schwierigkeiten im Windsektor blieb der Gesamtkonzern finanziell stabil.
Wirtschaftlichkeit nur bei optimalen Bedingungen
Der Mythos vom günstigen Windstrom hat ausgedient. Selbst an windstarken Standorten liegen die Gestehungskosten laut Bundeswirtschaftsministerium bei über 5 ct/kWh. In windarmen Regionen wie Bayern oder Baden-Württemberg steigen sie auf über 11 ct/kWh. Viele Flächen in Süddeutschland erreichen nicht die nötigen Windgeschwindigkeiten, was den Betrieb unrentabel macht.
Gleichzeitig explodieren die Investitionskosten. Eine moderne 7,2-MW-Anlage erfordert heute rund 12,5 Millionen Euro. Über 20 Jahre summieren sich weitere 7,5 Millionen Euro an Betriebskosten. Dazu kommen Investitionen in Netze und Speicher. Der Bundesrechnungshof kalkuliert allein 460 Milliarden Euro für den Netzausbau. Speicher, um Dunkelflauten zu überbrücken, könnten sogar über 19 Billionen Euro kosten.
Teillastbetrieb belastet konventionelle Kraftwerke
Nicht nur die Windkraftpreise steigen. Auch der Teillastbetrieb thermischer Kraftwerke treibt die Kosten pro Kilowattstunde nach oben. Diese Anlagen laufen oft nur als Reserve – mit hohem Verschleiß und ohne Ertrag. Das belastet das gesamte Stromsystem. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts zeigt, dass Kraftwerke bei Vollauslastung deutlich effizienter arbeiten würden.
Gaskraftwerke stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Trotz gesunkener Gaspreise laufen sie nur etwa 1.100 Stunden im Jahr – weit unter ihrem Potenzial. Die Vorrangregelung für Erneuerbare verzerrt das Marktgleichgewicht und verschlechtert die Wirtschaftlichkeit konventioneller Anlagen weiter.
Fazit: Windkraftkrise gefährdet Versorgung und Kommunen
Die Windkraftkrise zeigt, dass Windkraft in Deutschland ohne massive Hilfen kaum tragfähig ist. Die führenden Anbieter kämpfen mit Verlusten, Rückstellungen und Reputationsschäden. General Electric erzielt Erfolge – allerdings fast ausschließlich außerhalb Deutschlands und nur an windstarken Standorten.
Für Verpächter droht ein finanzielles Nachspiel: Rückbaupflichten, Umweltschäden oder gesundheitliche Belastungen durch Infraschall führen zu erheblichen Folgekosten. Wer glaubt, mit Windkraftanlagen sichere Einnahmen zu erzielen, unterschätzt das Risiko – oder ignoriert es bewusst.
Windkraft kann ein sinnvoller Bestandteil des Energiemixes sein, aber nur unter günstigen Bedingungen. In Deutschland fehlt es vielerorts an Wind, Planungssicherheit und wirtschaftlicher Tragfähigkeit. Konventionelle Kraftwerke bleiben daher unverzichtbar, wenn es um eine bezahlbare und stabile Stromversorgung geht. Der Ausbau neuer Windanlagen an ungeeigneten Standorten trägt hingegen zur Eskalation der Windkraftkrise bei. Ein Umdenken erscheint dringend geboten.
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