Das Wasserstoffprojekt von HH2E im Leipziger Süden droht zu scheitern. Nach dem Rückzug der Investoren steht die Region vor einem industriepolitischen Desaster. Geplant war eine moderne Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff auf dem Gelände des ehemaligen Braunkohlekraftwerks Thierbach. Das Projekt galt als Symbol für den Wandel von fossiler Energie hin zu klimafreundlicher Industrie. Jetzt ist unklar, ob das Vorhaben überhaupt realisiert werden kann – die Finanzierung ist zusammengebrochen, die Zukunft des Standorts ungewiss (saechsische: 11.06.25).
Finanzierung geplatzt – Wasserstoffprojekt gestoppt
Das geplante Wasserstoffprojekt auf dem Gelände des ehemaligen Braunkohlekraftwerks Thierbach galt als Vorzeigevorhaben der Energiewende in Mitteldeutschland. Rund 250 Millionen Euro Investitionsvolumen und 150 Arbeitsplätze sollten entstehen. Doch mit dem Insolvenzantrag der Muttergesellschaft HH2E AG und dem Rückzug des Hauptinvestors ist das Projekt zum Stillstand gekommen. Eine Baugenehmigung liegt bis heute nicht vor, und auch die Finanzierung ist nicht mehr gesichert.
Regionale Enttäuschung über geplatzte Zukunftsvision
In Borna und Umgebung ist die Enttäuschung groß. Das Wasserstoffprojekt war als Hoffnungsträger für den Strukturwandel im Leipziger Kohlerevier gedacht.

Nun fehlen nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch ein klares Signal für die Energiewende in Ostdeutschland. Politiker sprechen von einem „herben Rückschlag“ für die gesamte Region.
Zukunft ungewiss – neue Partner gesucht
HH2E bemüht sich derzeit um neue Investoren und Fördermittel, um das Wasserstoffprojekt vielleicht doch noch zu retten. Gespräche mit potenziellen Partnern aus Industrie und Logistik laufen, doch konkrete Ergebnisse stehen aus. Ohne eine belastbare Finanzierung droht das endgültige Aus.
Fazit: Symbolische Niederlage für die Wasserstoffstrategie
Das vorläufige Scheitern des Leipziger Wasserstoffprojekts zeigt, wie anfällig groß angelegte Energiewendeprojekte ohne tragfähige Finanzierungskonzepte sind. Für die Region Leipzig bedeutet es den Verlust eines Leuchtturmprojekts – und für die deutsche Wasserstoffpolitik ein weiteres Warnsignal.
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