Die Wärmepumpe gilt als zentral für die Energiewende, doch in Deutschland bleibt sie besonders teuer. Eine Untersuchung des Energieanbieter Octopus Energy zusammen mit der Universität Aachen zeigt, dass Käufer hier fast doppelt so viel bezahlen wie in Großbritannien. Während britische Haushalte rund 14.000 Euro investieren, liegen die Kosten in Deutschland bei durchschnittlich 28.000 Euro (morgenpost: 08.09.25).
Warum Wärmepumpen in Deutschland so teuer bleiben
Ein entscheidender Grund ist die Steuer. In Deutschland fällt die Mehrwertsteuer hoch aus und verteuert die Wärmepumpe erheblich. In Großbritannien greifen dagegen steuerliche Entlastungen. Förderungen in hierzulande mindern zwar die Kosten, doch die Technik bleibt teuer.

Neben der Steuer beeinflusst das Handwerk den Preis stark. Hohe Löhne und fehlende Fachkräfte machen den Einbau der Wärmepumpe kostspielig. In Großbritannien sorgt ein breiteres Angebot an Betrieben für niedrigere Preise.
Bürokratie treibt die Preise in Deutschland
Auch die Bürokratie schlägt zu Buche. Für eine Wärmepumpe sind zahlreiche Nachweise und Genehmigungen erforderlich. Jeder Schritt kostet Zeit und Geld. In Deutschland bedeutet das für Verbraucher zusätzliche Hürden, während der Aufwand in Großbritannien deutlich geringer bleibt.
Viele Hausbesitzer empfinden die Gesamtkosten daher als teuer. Dennoch wächst der Absatz, da das Heizungsgesetz viele Eigentümer zwingt, beim Austausch der Heizung auf erneuerbare Lösungen zu setzen.
Nachfrage wächst trotz hoher Preise
Im ersten Halbjahr 2025 verkaufte die Branche erstmals mehr Wärmepumpen als Öl- und Gasheizungen. Laut BDH lag der Anstieg bei über 50 Prozent. Dieser Sprung zeigt jedoch nicht allein Begeisterung, sondern spiegelt auch den Druck durch das Heizungsgesetz wider.
Viele Haushalte in Deutschland fühlen sich ohne Wahlmöglichkeit. Auch wenn eine Wärmepumpe teuer bleibt, bleibt oft keine andere Option. Der rechtliche Rahmen erzwingt die Investition, unabhängig von der finanziellen Belastung.
Energiewende verlangt niedrigere Kosten
Die Analyse verdeutlicht: Steuerbelastung, Handwerkerpreise und Bürokratie treiben die Kosten in Deutschland massiv an. In Großbritannien fallen diese Faktoren schwächer ins Gewicht.
Damit die Energiewende gelingt, muss die Politik handeln. Weniger Bürokratie, geringere Steuern und Unterstützung des Handwerks könnten den Preis deutlich senken. Erst dann verliert die Wärmepumpe in Deutschland das Image einer teuren Pflicht und wird zu einer realistischen Lösung.
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