VW-Werk in Osnabrück droht die Schließung

Eine weitere schlechte Nachricht für den angeschlagenen Volkswagen-Konzern: Das Werk in Osnabrück verliert die erhoffte Produktion eines E-Auto-Modells von Porsche. Dieser Auftrag hätte die Zukunft des kleinen Standorts sichern können. Volkswagen bestätigte, dass die Fertigung des geplanten E-Modells nun doch nicht in Osnabrück stattfinden wird. Die »Neue Osnabrücker Zeitung« hatte dies zuerst berichtet (noz: 02.10.24).


Verlust des Produktionsauftrags

Das Werk war eigentlich für die Produktion eines Elektro-Nachfolgers der bisher gebauten Porsche-Modelle vorgesehen. Geplant war, ab 2026 die Überkapazitäten aus dem Porsche-Stammwerk in Stuttgart nach Osnabrück zu verlagern. Mit dem Wegfall dieses Auftrags droht dem Standort jedoch eine ungewisse Zukunft. Ab dem Frühjahr 2026 könnte das Werk ohne neue Produktionsaufträge dastehen.

Volkswagen-Werk in Osnabrück verliert wichtigen Auftrag für E-Auto-Produktion von Porsche. Standort vor ungewisser Zukunft
Volkswagen-Werk in Osnabrück verliert wichtigen Auftrag für E-Auto-Produktion von Porsche. Standort vor ungewisser Zukunft

Abhängigkeit von Porsche

Porsche ist derzeit der bedeutendste Auftraggeber des Standorts, der etwa 2300 Mitarbeiter beschäftigt. Seit April 2022 laufen dort die Verbrennermodelle Cayman und Boxster vom Band. Neben diesen Fahrzeugen wird auch das VW T-Roc Cabrio in Osnabrück gefertigt, dessen Produktion ebenfalls im Frühjahr 2026 endet. Diese Abhängigkeit von Porsche verdeutlicht, wie wichtig der verlorene Auftrag für die Zukunft des Werks gewesen wäre.

Der Verlust dieses Produktionsauftrags trifft das Werk hart, da keine unmittelbaren Alternativen in Aussicht stehen. Eine rasche Entscheidung über die Zukunft des zweitkleinsten Volkswagen-Werks nach Dresden ist dringend erforderlich.

Unklare Perspektiven

Die Frage, wie es nach 2026 weitergehen soll, bleibt offen. Im Herbst sollen Pläne für das Werk konkretisiert werden. Ein VW-Sprecher erklärte gegenüber der dpa, dass die „Belegung des Werks Osnabrück wie jedes Jahr Teil der Planungsrunde am Jahresende ist.“ Dabei werden alle Werke des Konzerns überprüft, und mögliche Anpassungen besprochen.

Der Standort Osnabrück hat eine lange Tradition als Produktionsstandort, die bis ins Jahr 2009 zurückreicht, als das Werk nach der Insolvenz des Auftragsfertigers Karmann in den VW-Konzern integriert wurde. Zuvor war Karmann viele Jahre lang ein wichtiger Partner für Volkswagen. Doch trotz dieser traditionsreichen Vergangenheit scheint die Zukunft des Werks aktuell ungewiss.


Herausforderungen für die Belegschaft

Die unsichere Zukunft des Werks stellt eine große Herausforderung für die Belegschaft dar. Rund 2300 Menschen arbeiten derzeit in Osnabrück und sind direkt von den Entscheidungen betroffen, die in den nächsten Monaten getroffen werden müssen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Region sind erheblich, da das Werk einer der größten Arbeitgeber in der Umgebung ist. Eine Schließung oder ein drastischer Rückgang der Produktion würde nicht nur die Arbeitsplätze gefährden, sondern auch die gesamte regionale Wirtschaft belasten.

Es bleibt abzuwarten, welche Alternativen Volkswagen für das Werk Osnabrück prüfen wird. Klar ist jedoch, dass schnelle Entscheidungen nötig sind, um Planungssicherheit für die Mitarbeiter zu schaffen und die wirtschaftliche Zukunft der Region zu sichern.

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