Der dänische Anlagebauer für Windkraftwerke Vestas schließt sein Werk mit rund 460 Mitarbeitern im deutschen Lauchhammer.
Der Bau des Vestas Werks, in der Braunkohle-Region, bei Lauchhammer galt 2002 als großer Erfolg. Vestas produziert an diesem Standort Flügel für seine weltweit verkauften Windkraftanlagen. Für die strukturschwache Region, die schon vom Ausstieg aus der Braunkohleverstromung gelitten hat, ist die Schließung des Werks eine Katastrophe.
Die Nachricht über die Schließung des Werks war auch für die 460 Mitarbeiter überraschend. Die Werksleitung teilte den Mitarbeitern die Entscheidung in einer kurzfristig angesetzten Betriebsversammlung mit.
Vestas schließt deutsches Werk zur Herstellung von Rotorblättern
In einer Mitteilung gab das Unternehmen bekannt sich künftig stärker als bisher auf Offshore-Windkraftanlagen zu konzentrieren. Der Vizepräsident von Vestas, Tommy Rahbek Nielsen, erklärte „Es ist immer schwierig, Entscheidungen zu treffen, die sich negativ auf unsere guten, hart arbeitenden Kollegen auswirken“. Vestas musste wegen Lieferproblemen und gestiegenen Rohstoffkosten bereits im August 2021 seinen Ausblick auf die Ertragslage senken.
Im Werk Lauchhammer produziert Vestas Flügel für Windkraftanlagen in unterschiedlichen Größen. Der Boom nach Windkraftanlagen ist allerdings schon länger vorbei. Deshalb hat das Unternehmen bereits vor zwei Jahren hunderte Leiharbeitsverträge nicht mehr verlängert. Betroffen waren damals fast die Hälfte der Belegschaft. Damals hieß es noch, dass der Standort selbst nicht gefährdet sei.
Schwerer Schlag für die Lausitz
Vestas ist der einzige nennenswerte Arbeitgeber, der sich in den letzten Jahren in der Lausitz angesiedelt hat. Das Werk in Lauchhammer ist zudem auch der einzige Ort in Deutschland, an dem man Rotorblätter für Windkraftwerke herstellt..
Vestas verlagert seine Fertigungskapazitäten zunehmend nach Asien. In Deutschland gingen die Neuinstallationen von Windkraftanlagen und damit auch die Verkaufszahlen bereits seit 2017 stark zurück.
Schließungen auch in Spanien und Dänemark
Vestas will neben dem Standort in Lauchhammer auch zwei weitere Werke in Europa schließen. In Diskussion ist die Produktion im spanischen Viveiro und am dänischen Standort Esbjerg. Damit wären rund 650 weitere Mitarbeiter von Werksschließungen betroffen. Wie viele Entlassungen Vestas genau plant ist allerdings noch unklar.
Keine neuen Arbeitsplätze durch Energiewende
Dass die Energiewende mehr neue Arbeitsplätze schafft, als alte vernichtet, wie von den Grünen immer wieder propagiert wird, scheint doch eher Wunschdenken zu sein. Wenn überhaupt neue Arbeitsplätze entstehen, dann in Asien und nicht bei uns. Auch daran sind die immer weiter steigenden Energiekosten schuld.