Das US-Landwirtschaftsministerium zieht die Reißleine. Landwirtschaftsministerin Brooke Rollins kündigte an, dass die Behörde künftig keine Solar- und Windprojekte mehr auf fruchtbaren Ackerflächen unterstützt. Die Entscheidung passt in eine Serie von Maßnahmen unter Präsident Donald Trump, die den Ausbau erneuerbarer Energien ausbremsen sollen (reuters: 18.08.25).
Rollins warnt vor Verluste auf Ackerflächen
Trump bezeichnete Solar- und Windkraft mehrfach als unzuverlässig, teuer und abhängig von chinesischen Lieferketten. Rollins griff diese Kritik in scharfen Worten auf. Wörtlich schrieb sie: „Millionen Hektar besten Ackerlands bleiben unbrauchbar, damit mit Subventionen des Green New Deal Solarmodule errichtet werden können. Diese Zerstörung unserer Höfe und fruchtbaren Böden nimmt der nächsten Generation von Bauern und der Zukunft unseres Landes jede Perspektive.“ Damit betonte sie, dass aus ihrer Sicht der Erhalt der landwirtschaftlichen Basis Vorrang hat.

Die Ministerin verwies zugleich auf die Belastung durch Projekte, die Flächen beanspruchen und so die Perspektiven vieler Landwirte einschränken. Zwar zeigt sich in den USA ein klarer Trend zu erneuerbaren Energien, doch die Trump-Regierung verfolgt eine entgegengesetzte Linie.
Bisherige Milliardenförderung läuft aus
Über Jahre flossen erhebliche Summen in erneuerbare Projekte. Laut Angaben der Behörde flossen über das Programm Rural Energy for America bereits mehr als zwei Milliarden Dollar in Solar- und Windkraftanlagen. Auch ländliche Stromgenossenschaften profitierten von finanzieller Unterstützung. Diese Entwicklung endet nun abrupt.
Der Schritt bedeutet einen Bruch mit der bisherigen Förderpolitik. Insbesondere kleinere Gemeinden in ländlichen Regionen hatten von Zuschüssen profitiert, da sie mit eigenen Solar- oder Windprojekten ihre Energiekosten senken konnten. Ohne neue Gelder fehlt nun ein wichtiger Impuls für den Ausbau dezentraler Versorgung.
Zahlen relativieren Flächenverlust
Ein Blick auf Studien des Ministeriums zeigt allerdings ein differenziertes Bild. Nach einer Erhebung von 2024 nutzten Solar- und Windparks im Jahr 2020 rund 424.000 Acres Land. Das entspricht nur etwa 0,05 Prozent der gesamten knapp 900 Millionen Acres, die in den USA landwirtschaftlich bearbeitet werden. Zudem blieb der Großteil dieser Flächen trotz der Anlagen in Produktion.
Die Daten verdeutlichen, dass die tatsächliche Belastung geringer ausfällt, als viele Kritiker annehmen. Dennoch steht für die Regierung der politische Kurs fest. Wirtschaftliche Abhängigkeiten von China gelten im Umfeld des Präsidenten als zentrales Argument gegen Photovoltaik und Windkraft. Gleichzeitig bleibt die Sorge, dass landwirtschaftliche Nutzung durch neue Solar- und Windprojekte auf Ackerflächen eingeschränkt wird.
Politische Linie gegen erneuerbare Energien
Die Entscheidung reiht sich ein in eine größere Strategie. Schon zuvor hatte die Regierung Programme gestoppt, die Solaranlagen für einkommensschwache Haushalte fördern sollten. Zudem plant das Weiße Haus weitere Kürzungen bei Budgets für Umwelt- und Klimaprojekte.
Der Fokus liegt auf klassischer Landwirtschaft und fossilen Energien. Damit signalisiert die Regierung, dass sie Versorgungssicherheit vor Klimaschutz stellt. Ob diese Politik langfristig Vorteile bringt oder Wettbewerbsnachteile schafft, bleibt offen. Die Zukunft der Energiepolitik in den USA hängt daher eng mit der Frage zusammen, wie stark Ackerflächen künftig für Erneuerbare blockiert werden.
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