Uniper stoppt 200 MW-Wasserstoffprojekt in Schweden

Uniper, das deutsche Energieunternehmen, hat die Pläne für ein Wasserstoffprojekt zur Produktion nachhaltiger Flugkraftstoffe in Nordschweden aufgegeben. Grund hierfür ist eine langsame Marktentwicklung sowie das Fehlen notwendiger EU-Vorschriften. Das Wasserstoffprojekt, das in Zusammenarbeit mit dem südafrikanischen Chemieunternehmen Sasol EcoFT initiiert wurde, kam 2022 ins Rollen. Nun jedoch hat sich Uniper dazu entschlossen, das Vorhaben zu beenden, erklärte Johan Svenningsson, Leiter der schwedischen Uniper-Niederlassung (montelnews: 09.10.24).


Gründe für das Projektende

Die Anlage sollte nachhaltige Flugkraftstoffe durch die Kombination von Biomasse und grünem Wasserstoff herstellen. Dafür wäre ein Energiebedarf von rund 200 MW erforderlich gewesen. Bereits im Frühjahr hatte Sasol EcoFT das Wasserstoffprojekt verlassen, was die Zukunft der Anlage weiter infrage stellte. Trotz des Stopps bleibt Uniper weiterhin an zwei anderen wasserstoffbasierten e-Fuel-Projekten in Schweden beteiligt.

Uniper stellt Wasserstoffprojekt zur Produktion nachhaltiger Flugkraftstoffe in Nordschweden ein - Anlage wirtschaftlich nicht mehr tragfähig
Uniper stellt Wasserstoffprojekt zur Produktion nachhaltiger Flugkraftstoffe in Nordschweden ein – Anlage wirtschaftlich nicht mehr tragfähig
Bild: KI-generiert

„Der Markt für diese Art von Kraftstoffen hat sich nicht so entwickelt, wie wir es erwartet hatten“, so Svenningsson. Die fehlende Dynamik des Marktes sei ein wesentlicher Faktor für die Entscheidung gewesen. Zudem fehlten die notwendigen regulatorischen Rahmenbedingungen auf EU-Ebene, um diesen Kraftstoff marktreif zu machen. Diese Verzögerungen führen dazu, dass das Wasserstoffprojekt nicht mehr den wirtschaftlichen Erwartungen entspricht.

Wirtschaftliche und regulatorische Hürden

Neben der schleppenden Marktentwicklung nennt Uniper auch wirtschaftliche Gründe für das Ende des Projekts. Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen inflationsbedingten Kostensteigerungen haben das Projekt erheblich verteuert. Diese externen Einflüsse sorgten dafür, dass die Produktionsanlage wirtschaftlich nicht mehr tragfähig war.

Die Europäische Kommission hat sich ehrgeizige Ziele für erneuerbaren Wasserstoff gesetzt. Bis 2030 sollen 10 Millionen Tonnen produziert und weitere 10 Millionen Tonnen importiert werden. Dies ist Teil der breiteren Bemühungen, bis 2050 klimaneutral zu werden. Die Umsetzung dieser Ziele erfordert jedoch einen klaren und stabilen regulatorischen Rahmen, der aktuell noch nicht in vollem Umfang existiert.

Herausforderungen für Wasserstoffprojekte

Die Schwierigkeiten, mit denen Uniper konfrontiert ist, spiegeln eine allgemeine Herausforderung wider, der sich viele Unternehmen stellen müssen. Nicht nur Uniper, sondern auch andere Konzerne wie Equinor und Shell haben in letzter Zeit Wasserstoffprojekte gestoppt. Auch Norwegen entschied, ein Pipeline-Projekt für Wasserstoff mit Deutschland nicht weiterzuverfolgen. Die Kombination aus steigenden Kosten und regulatorischer Unsicherheit macht es schwer, diese Projekte erfolgreich umzusetzen.


Zukunft des Wasserstoffmarktes

Obwohl viele Wasserstoffprojekte derzeit ins Stocken geraten, bleibt die Bedeutung dieser Technologie für die Energiewende unbestritten. Langfristig werden klare regulatorische Vorgaben und stabile Marktbedingungen entscheidend sein, um den Wasserstoffsektor voranzutreiben. Die Ziele der Europäischen Kommission könnten dabei als Orientierungshilfe dienen, um zukünftig mehr Projekte erfolgreich umzusetzen.

Uniper zeigt trotz des Rückschlags in Schweden weiterhin Engagement für den Bereich Wasserstoff. Die laufenden Projekte in Schweden geben Anlass zur Hoffnung, dass das Unternehmen in der Zukunft einen Weg finden wird, um die Herausforderungen des Marktes zu überwinden und nachhaltige Energieprojekte weiter voranzutreiben.

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