Der Energieversorger Uniper aus Düsseldorf stand Ende 2022 vor der Insolvenz. Dies führte dazu, dass es verstaatlicht wurde. Der Grund dafür war die Energiekrise, bei der das Unternehmen Schwierigkeiten hatte, Gaslieferungen aus Russland zu erhalten. Stattdessen musste der Energieversorger zu hohen Preisen Ersatz beschaffen. Die Verstaatlichung bedeutete, dass der Staat zum Hauptanteilseigner von Uniper wurde (Handelsblatt: 19.10.23).
Uniper: Milliardengewinne, Bundesausstieg und Bilanzoptimierung
Die Lage auf den Gasmärkten hat sich beruhigt. Uniper erwartet für dieses Jahr Milliardengewinne. Das Unternehmen plant einen schrittweisen Rückzug des Bundes als Hauptanteilseigner. Dieser Rückzug soll bis 2028 auf unter 25 Prozent erfolgen, was die Möglichkeit einer erneuten Börsennotierung für das Unternehmen eröffnen könnte.
Der verstaatlichte Energieversorger will private Investoren anziehen und die staatliche Beteiligung reduzieren. Dafür will das Unternehmen seine Bilanz verbessern und Dividenden zahlen. Allerdings kann der Energieversorger derzeit keine Gewinne an Aktionäre ausschütten, weil es einen hohen Bilanzverlust von 24,2 Milliarden Euro für 2022 hat.
Uniper plant, ihre Bilanz zu verbessern, indem sie buchhalterische Maßnahmen ergreift. Dazu gehört die Herabsetzung des Nennwerts der Aktien und die Verringerung der Gesamtanzahl der Aktien. Diese Maßnahmen könnten dazu führen, dass der Wert der staatlichen Beteiligung an Uniper in der Buchführung sinkt, was finanzielle Verluste für den Staat bedeuten könnte.
Uniper’s Bilanzoptimierung und der Weg zur Dividendenausschüttung
Zusätzlich soll ein Teil des erwarteten Jahresüberschusses für 2023 und die Auflösung der Kapitalrücklage verwendet werden, um den Bilanzverlust auszugleichen. Damit versucht Uniper, die Hürden für die Ausschüttung von Dividenden zu überwinden und die Bilanz aufzuräumen.
Die Umsetzung dieser Maßnahmen erfordert die Zustimmung der Aktionäre und wird auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 8. Dezember diskutiert. Da der Staat 99 Prozent der Aktien hält, wird die Zustimmung zu diesen Plänen voraussichtlich gesichert sein. Trotzdem haben die Ankündigungen von Uniper bereits zu Kursschwankungen bei den Aktien geführt, wobei die langfristigen finanziellen Auswirkungen auf den Staat noch abzuwarten sind.
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