Überlastung durch zu viel Sonne: Bayernwerk deaktiviert Photovoltaik-Anlagen

Aufgrund des anhaltenden sonnigen Wetters haben einige Photovoltaik-Anlagen in Bayern zu viel Strom produziert. Als Folge davon musste der Netzbetreiber Bayernwerk einige dieser Anlagen vorübergehend abschalten, da die Netze überlastet waren. Dies wurde als notwendiger Schritt angesehen, um die Netzstabilität zu gewährleisten. Die Abschaltung erfolgte in Niederbayern, der Oberpfalz und im östlichen Oberbayern (BR: 15.09.23).


Netzüberlastung durch Sonnenstrom: Warum das Bayernwerk PV-Anlagen abschaltet

Die Ursache für die Abschaltung war, dass die Leitungsnetze den erzeugten Strom nicht mehr aufnehmen und verteilen konnten, da es nicht ausreichend Abnehmer gab. Die Anlagenbetreiber erlitten jedoch keinen finanziellen Schaden, da sie für den nicht gelieferten Strom auf Grundlage einer Modellrechnung eine Ausgleichszahlung erhalten.

Netzüberlastung durch zu viel Strom aus PV-Anlagen: Warum das Bayernwerk immer wieder PV-Anlagen abschalten muss
Netzüberlastung durch zu viel Strom aus PV-Anlagen: Warum das Bayernwerk immer wieder PV-Anlagen abschalten muss
Bild: Jurii, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Das Bayernwerk nutzt ein Engpassmanagement, welches in Abhängigkeit der Prognose zur Stromnachfrage entscheidet, welche Anlagen abgeschaltet werden. Größere Anlagen haben Vorrang vor kleineren, um die Auswirkungen auf die Stromversorgung zu minimieren.

Die Abschaltung von Photovoltaik-Anlagen aufgrund von Überproduktion ist eine gängige Praxis, um die Netzstabilität zu gewährleisten und mögliche Schäden am Stromnetz zu verhindern.


Bayernwerk reguliert täglich tausende Photovoltaik-Anlagen zur Netzstabilität

Um Überlastungen im Netz zu verhindern, reguliert das Bayernwerk täglich 5.000 bis 10.000 Anlagen von insgesamt 400.000 an seinem Netz angeschlossenen Photovoltaik-Anlagen. Diese Regulierung erfolgt automatisch durch Algorithmen. Dabei erfolgt die Abschaltung vorrangig bei größeren Anlagen.

Das Bayernwerk betont die Wichtigkeit dieser Maßnahme, um die Stabilität des Stromnetzes sicherzustellen. Ohne die Regulierung wäre das Netz überlastet, was möglicherweise zu Stromausfällen führen könnte.

Die Abschaltung von Photovoltaik-Anlagen betrifft nicht nur bestimmte Regionen, sondern ist bayernweit relevant, insbesondere in Niederbayern, Oberbayern und der Oberpfalz. Diese Maßnahmen sind vor allem während der Sommermonate erforderlich, da überschüssige Energie nicht gespeichert werden kann. Der überschüssige Strom muss sofort verbraucht oder abgenommen werden. Wenn das nicht geschieht, wird versucht, ihn innerhalb Europas zu verteilen, jedoch stoßen Leitungen und Netze manchmal an ihre Kapazitätsgrenzen.

Zudem spielt die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Tennet eine Rolle, um überschüssigen Strom ins europäische Netz einzuspeisen. Besonders an sonnigen Tagen, wenn die PV-Anlagen ihren Höhepunkt erreichen, sind Netzregulierungen erforderlich.

Das Bayernwerk greift täglich zehntausendmal in das Netz ein, um Angebot und Nachfrage auszugleichen.

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