Die Regierung von Donald Trump beendet ein Programm zur Erfassung von Treibhausgasen großer Unternehmen. Dieser Schritt zeigt, wie stark wirtschaftliche Interessen Vorrang vor Klimaschutz erhalten. Fachleute kritisieren, dass die Kontrolle über den CO2-Ausstoß geschwächt und die Transparenz massiv eingeschränkt wird (welt: 13.09.25).
Bedeutung der Erfassung für die Klimapolitik USA
Das 2010 eingeführte System umfasste mehr als 8.000 Anlagen. Dazu zählten Kraftwerke, Fabriken und weitere Teile der Industrie, die bis zu 90 Prozent der nationalen Emissionen verursachen. Unternehmen mussten jährlich ihre Ausstöße melden. Für Senator Sheldon Whitehouse waren die Zahlen „unverzichtbare Informationen für politische Entscheidungsträger, Wissenschaftler, Investoren und die Öffentlichkeit“.

Mit dem Ende dieser Erfassung verlieren sowohl die Behörden als auch Investoren eine zentrale Datenbasis. Besonders problematisch gilt, dass der CO2-Ausstoß der Ölbranche künftig nicht mehr systematisch dokumentiert bleibt.
Begründung der Epa und Folgen für Emissionen
Die Umweltbehörde Epa rechtfertigte den Schritt als angeblich überflüssige Bürokratie. Direktor Lee Zeldin erklärte, das Programm sei „nichts weiter als bürokratischer Aufwand, der nichts zur Verbesserung der Luftqualität beiträgt“. Doch Kritiker betonen, dass ohne Erfassung weder Politik noch Wissenschaft belastbare Grundlagen besitzen.
Das Ende der Kontrollen erschwert es, den tatsächlichen Umfang der Emissionen zu bestimmen. Die Klimapolitik USA verliert damit ein wichtiges Instrument, um Fortschritte oder Rückschritte nachvollziehen zu können.
Kritik von Wissenschaft und Industriebeobachtern
Julie McNamara von der Union of Concerned Scientists sprach von einem bewussten Versuch, Transparenz zu verhindern: „Wieder einmal versucht diese Regierung, die Daten zu verbergen, um den Schaden zu verschleiern.“ Nur durch eine klare Erfassung lasse sich Verantwortlichkeit herstellen.
Die Entscheidung untergräbt das Vertrauen in die Klimapolitik USA. Als zweitgrößter Emittent nach China tragen die Vereinigten Staaten eine enorme Verantwortung. Ohne verlässliche Daten wächst die Skepsis internationaler Partner. Auch die Industrie selbst steht dadurch in der Kritik, da sie weniger Rechenschaft ablegen muss.
Rückschritt in der Klimapolitik USA
Bereits zuvor hatte die Trump-Regierung zentrale Klimaschutzmaßnahmen aufgegeben. Der Ausstieg aus dem Pariser Abkommen, die Förderung fossiler Energien sowie der Vorschlag, Emissionen nicht länger als gesundheitsgefährdend einzustufen, verstärken den Kurswechsel.
Diese Strategie bedeutet eine Rückkehr zu Kohle und Öl. Für die Industrie mag das kurzfristig Vorteile bringen, doch der weltweite Kampf gegen den CO2-Ausstoß verliert dadurch an Dynamik.
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