TotalEnergies zieht sich vorerst aus seinen Offshore-Windkraftprojekten in den USA zurück. Grund für diesen Schritt sind Unsicherheiten über die zukünftige Energiepolitik unter einer möglichen Trump-Administration. Patrick Pouyanné, CEO von TotalEnergies, erläuterte die Entscheidung beim Forum für Energieintelligenz in London. „Im Bereich Offshore-Wind habe ich entschieden, die Projekte zu pausieren, da diese ausschließlich in demokratisch regierten Bundesstaaten angesiedelt sind“, so Pouyanné gegenüber Reuters. Konkret betrifft dies große Projekte vor den Küsten von New York und New Jersey, die in Partnerschaft mit Corio Generation realisiert werden sollten (lemarin: 27.11.24).
Politische Unsicherheit als Hauptgrund
Die Zukunft der Offshore-Windkraft in den USA ist ungewiss. Während Donald Trump bereits in seiner Kampagne deutliche Kritik an der Technologie geäußert hat, bleibt unklar, welche Richtung die erneuerbare Energiepolitik nehmen wird. Diese Unklarheit beeinflusst nicht nur TotalEnergies, sondern auch andere Akteure der Branche, die auf verbindliche Rahmenbedingungen angewiesen sind.
Die Ankündigung verdeutlicht, wie politische Unsicherheiten ganze Industriezweige ins Stocken bringen können. Trotz der aktuellen Entscheidung hält sich das Unternehmen eine Tür offen. Pouyanné erklärte: „In vier Jahren wird die Situation klarer sein.“
Projekte in demokratisch regierten Staaten betroffen
Die gestoppten Projekte von TotalEnergies befinden sich ausschließlich in Regionen, die von demokratischen Regierungen geführt werden. Dies unterstreicht, wie stark Energieprojekte von politischer Stabilität und Unterstützung abhängen. Vor allem New York und New Jersey hatten sich in den vergangenen Jahren als Vorreiter für Offshore-Windkraft präsentiert. TotalEnergies arbeitete dort eng mit Corio Generation, einem Spezialisten für Offshore-Windtechnologie, zusammen. Beide Partner hatten auf eine langfristige Zusammenarbeit gesetzt, die nun auf Eis gelegt ist.
Auswirkungen auf die Offshore-Windbranche
Die Entscheidung von TotalEnergies könnte Signalwirkung für die gesamte Branche haben. Viele Unternehmen beobachten die politischen Entwicklungen in den USA genau. Offshore-Windprojekte erfordern erhebliche Investitionen und langfristige Planungssicherheit. Fehlt diese, ziehen sich Unternehmen zurück oder verschieben Projekte. Gerade in einem Sektor, der auf staatliche Förderung und klare gesetzliche Vorgaben angewiesen ist, wirken sich solche Unsicherheiten besonders aus. Andere Unternehmen könnten nun zögern, weitere Projekte in den betroffenen Regionen zu starten.
Blick in die Zukunft
Obwohl TotalEnergies seine Projekte pausiert, ist die Entscheidung nicht endgültig. Pouyanné betonte, dass eine Wiederaufnahme in einigen Jahren möglich sei. Das Unternehmen setzt darauf, dass sich die politischen Rahmenbedingungen in den USA bis dahin klären. Die nächsten Jahre dürften entscheidend dafür sein, ob die Offshore-Windkraft in den USA zu einem zentralen Bestandteil der Energiewende wird oder weiterhin mit Widerständen kämpfen muss. Bis dahin bleibt die Branche im Unklaren, wie die politische Unterstützung für erneuerbare Energien langfristig ausgestaltet wird.
Lesen Sie auch:
- TotalEnergies – europäischer Hauptprofiteur des LNG-Booms
- Offshore-Windpark-Albtraum: Dänemark stoppt 33 Projekte aufgrund EU-Regelverstößen
- BP stoppt neue Offshore Windparkprojekte und legt Fokus wieder auf Öl und Gas
- Offshore-Windenergie vor dem Aus? Orsted legt zwei Großprojekte in den USA auf Eis