Thüringen verschärft Rückbaupflicht für Windkraftanlagen – auch Fundamente betroffen

In Thüringen hat das Infrastrukturministerium Thüringen die Vorgaben für den Abbau von Windrädern verschärft. Künftig reicht es nicht mehr aus, Türme und Rotoren zu entfernen. Auch die Fundamente müssen vollständig beseitigt werden, ebenso wie Nebenanlagen und Zuwege. Damit endet die frühere Praxis, bei der Teile der Fundamente im Boden bleiben durften. Für die Branche bedeutet dies neue Herausforderungen beim Rückbau Windräder (mdr: 18.09.25).


Fundamente im Fokus neuer Vorgaben

Nach Angaben des Ministeriums betrifft die Regelung nur neue Anlagen. Bestehende Windräder sind nicht erfasst. Dennoch verändert die Vorgabe die Rahmenbedingungen für Investoren. Für den Rückbau müssen mindestens 6,5 Prozent der Investitionssumme als Sicherheit hinterlegt werden. Diese Pflicht sorgt laut Infrastrukturministerium Thüringen für eine klare Absicherung. In Thüringen drehen sich derzeit knapp 900 Windräder, doch der Ausbau stockt. Laut einer Halbjahresbilanz gingen bis Ende Juni lediglich sechs neue Projekte ans Netz.

Thüringen verschärft Rückbaupflicht - Windkraftanlagen müssen inklusive Fundamente entfernt werden. Neue Vorgaben verändern die Planung
Thüringen verschärft Rückbaupflicht – Windkraftanlagen müssen inklusive Fundamente entfernt werden. Neue Vorgaben verändern die Planung

Die Pflicht zum vollständigen Rückbau soll verhindern, dass große Fundamente dauerhaft im Erdreich verbleiben. Gleichzeitig signalisiert die Politik, dass Umweltschutz und erneuerbare Energien stärker verzahnt werden. Gerade in Bezug auf die Akzeptanz von Windkraft Thüringen spielt dies eine wichtige Rolle.

Zustimmung aus der CDU

Die CDU begrüßt die neue Regelung. Thomas Gottweiss, umwelt- und energiepolitischer Sprecher, bezeichnete die Vorgaben als wichtigen Schritt für Klarheit und Verlässlichkeit. Nach seiner Einschätzung darf es keine „halbe Sache“ geben. Mit dem vollständigen Rückbau sei sichergestellt, dass die Natur nach Stilllegung wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückfindet.

Besonders betonte er, dass massive Betonblöcke künftig nicht mehr im Boden bleiben. Die CDU-Fraktion sieht darin ein Signal, dass klare Rahmenbedingungen für Windkraft Thüringen geschaffen werden. Der Erlass des Infrastrukturministerium Thüringen sorgt nach Ansicht der Union dafür, dass Investoren auf verbindliche Regeln bauen können.

Kritik von der AfD

Die AfD sieht die Vorgaben kritischer. Ihrer Meinung nach reicht ein Erlass nicht aus, da er lediglich die Behörden bindet. Ein Gesetz hätte nach Ansicht der Partei mehr Rechtsverbindlichkeit gebracht. Bereits im Januar brachte die Fraktion einen Gesetzentwurf ein, der jedoch im Landtag scheiterte.

Zwar erkennt die Partei die Notwendigkeit eines umfassenden Rückbau Windräder an, doch bleibt sie dabei: Nur ein Gesetz hätte für langfristige Sicherheit gesorgt. Ihrer Auffassung nach entsteht so eine Lücke, die das Vertrauen in den Ausbau der Windkraft Thüringen schwächen könnte.


Konsequenzen für Betreiber

Mit den neuen Vorschriften setzt Thüringen ein deutliches Zeichen. Künftig müssen Betreiber den Rückbau bis in die Fundamente hinein einplanen. Dies führt zu höheren Kosten, schafft aber auch Klarheit. Für Investoren bedeutet die Pflicht zur Sicherheitsleistung zusätzliche Planung, für die Umwelt jedoch eine Entlastung.

Die CDU Thüringen sieht darin eine konsequente Linie. Das Infrastrukturministerium Thüringen verfolgt mit der Regelung das Ziel, Energiewende und Naturschutz stärker miteinander zu verbinden. Der konsequente Rückbau Windräder soll dafür sorgen, dass Flächen langfristig wieder nutzbar bleiben.

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