Nach Microsoft, Amazon, Oracle und Google kündigt nun auch Meta, der Mutterkonzern von Facebook, den Einstieg in die Atomkraft an. Der Mutterkonzern von Facebook will mehrere Atomkraftwerke in den USA errichten, um den steigenden Strombedarf durch Künstliche Intelligenz zu decken. Meta sucht dafür Projektentwickler, um Kraftwerke mit einer Leistung von ein bis vier Gigawatt zu realisieren. Die Inbetriebnahme ist für die frühen 2030er-Jahre geplant. Neben konventionellen Großreaktoren sind auch modulare Reaktoren im Gespräch (faz: 04.12.24).
Atomkraft als Antwort auf wachsende Stromnachfrage
Wie seine Wettbewerber sieht Meta in der Kernkraft eine Lösung für die stark steigende Energienachfrage. Prognosen zufolge könnte der Stromverbrauch von Rechenzentren in den USA bis 2030 auf das Dreifache anwachsen.
Laut einer Studie entstehen dadurch neue Kapazitätsanforderungen von insgesamt 47 Gigawatt. Meta betont, dass Atomenergie nicht nur zuverlässig, sondern auch emissionsarm sei und einen wichtigen Beitrag zur Stabilität der Stromnetze leiste. Damit will das Unternehmen seine selbst gesteckten Klimaziele erreichen.
Herausforderungen durch Uranversorgung und Proteste
Der Ausbau der Kernkraft ist jedoch nicht ohne Hürden. Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Uran gelten als mögliche Schwachstelle. Ebenso könnten Proteste in Regionen, in denen neue Reaktoren entstehen sollen, die Pläne erschweren. Ein weiteres Hindernis stellt die komplexe Regulierung dar. Laut Reuters sind die Anforderungen für Atomkraftwerke deutlich strenger als bei Wind- oder Solarenergie. Zudem ist die US-Atomaufsichtsbehörde durch den aktuellen Boom in der Branche stark ausgelastet.
Andere Tech-Unternehmen setzen ebenfalls auf Kernkraft
Microsoft arbeitet bereits mit Constellation Energy an der Wiederinbetriebnahme eines Reaktors im Three Mile Island-Kraftwerk. Auch Amazon und Google verfolgen ähnliche Pläne, um ihre Energieinfrastruktur zukunftssicher zu machen. Atomkraft wird dabei als Schlüsseltechnologie gesehen, um eine zuverlässige und emissionsarme Energieversorgung sicherzustellen. Die großen IT-Konzerne setzen so auf eine Kombination aus Kernkraft und erneuerbaren Energien.
Modulare Reaktoren als Lösung für die Zukunft
Ein besonderer Fokus liegt auf kleinen, modularen Reaktoren. Diese gelten als schneller umsetzbar und flexibler als große Kernkraftwerke. Durch kürzere Bauzeiten und geringere Kosten bieten sie eine attraktive Option für Unternehmen, die steigenden Strombedarf effizient decken wollen. Vor allem Rechenzentren könnten von dieser Technologie profitieren.
Der Trend ist eindeutig: Immer mehr Tech-Konzerne setzen auf Kernkraft als unverzichtbaren Bestandteil ihrer Energieversorgung. Neben der Unterstützung des Klimaschutzes steht die Sicherstellung der Grundlastversorgung im Fokus. Atomkraft wird somit zu einem zentralen Element des Energiemixes für die Zukunft.
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