Der Elektronikhersteller TDK informierte die Beschäftigten in Heidenheim darüber, dass bis 2026 insgesamt 300 Stellen gestrichen werden sollen – die Hälfte der Standortbelegschaft. Die Geschäftsleitung informierte Betriebsrat und Belegschaft von etwa 540 Personen in einer internen Versammlung. (SWR, 20.03.2024)
Seit 1947 ist Heidenheim ein zentraler Standort für TDK. Hier entstehen innovative Bauelemente, besonders für die europäische Automobilindustrie. Die Spezialität des Werks sind miniaturisierte Datenleitungsdrosseln.
„Tränen und Entsetzen“ nach der Mitarbeiterversammlung bei TDK
Weder Betriebsrat noch Gewerkschaft wurden im Vorfeld hinzugezogen, um alternative Wege zu finden. „In den vergangenen Monaten kam hin und wieder der Bericht, dass Produktionslinien nicht rentabel betrieben werden konnten„, sagt Tobias Bucher von der IG Metall Heidenheim dem SWR. Das seien aber laut Betriebsrat interne Probleme gewesen. Schlussendlich seien alle von den Plänen der Geschäftsleitung überrascht worden. (SWR, 20.03.2024)
Nach der Mitarbeiterversammlung am Dienstagnachmittag gab es großes Entsetzen und Tränen bei der Belegschaft, so Bucher weiter. Der Arbeitgeber ging nicht rechtzeitig auf den Sozialpartner zu, um wettbewerbsfähig zu bleiben. „Das ist in diesem Fall nicht passiert, was uns daraus schließen lässt, dass es nicht gewollt war und gar eine politische Entscheidung ist.„
Produktion soll verlagert werden
TDK plant, 13 derzeitige Fertigungslinien für induktive Bauelemente schrittweise nach China und Ungarn zu verlegen. Als Gründe nennt die Firma die schwache Konjunktur, steigende Fertigungskosten und verstärkten internationalen Wettbewerb aus Asien.
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