An der Verdichterstation Ellund im Handewitter Ortsteil wurde eine große Flamme sichtbar, die mehrere Tage lang das Landschaftsbild prägte. Der niederländische Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie ließ dort tausende Kubikmeter Erdgas gezielt abfackeln. Grund für die Maßnahme waren notwendige Arbeiten an der Verteileranlage, die eine vollständige Entleerung der Station erforderlich machten (welt: 04.03.25).
Sicherheitsmaßnahme unter Aufsicht
Gasunie teilte mit, dass für die kontrollierte Verbrennung eine mobile Fackel mit einer Höhe von etwa drei Metern eingesetzt wurde. Die Flamme selbst erreichte bis zu vier Meter Höhe und war somit auch aus größerer Entfernung gut sichtbar.

Ein speziell beauftragtes Unternehmen führte die Arbeiten unter ständiger Aufsicht durch, um den sicheren Ablauf zu gewährleisten.
Reduzierung von Methan-Emissionen
Insgesamt wurden rund 3.650 Kubikmeter Erdgas abgebrannt – eine Menge, die in etwa dem Jahresverbrauch von zwei freistehenden Einfamilienhäusern entspricht. Laut Gasunie sei das Abfackeln die umweltfreundlichere Alternative zum sogenannten „kalten Abblasen“, bei dem ungenutztes Methan direkt in die Atmosphäre gelangen würde. Methan besitzt eine etwa 28-mal stärkere Treibhauswirkung als CO₂, sodass die Verbrennung zur Reduzierung der Klimabelastung beiträgt.
Anwohner und Behörden informiert
Die zuständigen Behörden des Kreises sowie die Anwohner wurden vorab über die Maßnahmen in Kenntnis gesetzt, um Transparenz zu schaffen und mögliche Bedenken auszuräumen. Gasunie betonte, dass solche Maßnahmen in der Gasinfrastruktur notwendig seien, um Wartungsarbeiten sicher durchführen zu können. Die Verdichterstation Ellund ist eine zentrale Verbindung zwischen dem deutschen und dänischen Gasnetz und spielt eine Schlüsselrolle für den europäischen Gastransport.
Zukunftsperspektiven
Die kontrollierte Entleerung von Gasanlagen bleibt ein fester Bestandteil der Wartungsstrategie in der Gasversorgung. Dennoch gibt es langfristig Bestrebungen, solche Maßnahmen durch alternative Methoden oder technische Lösungen weiter zu minimieren, um den ökologischen Fußabdruck der Gaswirtschaft weiter zu reduzieren.
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