Die steigende Anzahl von Solaranlagen in der Schweiz führt dazu, dass das von Swissgrid verwaltete Stromnetz an seine Grenzen stößt. Die Modernisierung und der Ausbau des Netzes verlaufen bisher eher langsam (efahrer: 03.11.23).
Schweiz: Solarboom und Stromnetz vor dem Kollaps
In der Schweiz gibt es einen starken Ausbau von erneuerbaren Energien, insbesondere von Solaranlagen. Die Regierung plant finanzielle Unterstützung und einfachere Genehmigungsverfahren, um die Produktion von Solarstrom zu erhöhen. Es gibt viele Projekte in Planung, darunter den Solarexpress in den Alpen.
Aber der Erfolg dieser Projekte hängt von der Kapazität des Stromnetzes ab. Je mehr Strom die Solaranlagen produzieren, desto mehr Strom muss das Netz aufnehmen können. Wenn das Hochspannungsnetz nicht ausreicht, geht Strom verloren, ähnlich wie in Österreich.
Jan Schenk von Swissgrid betont die Dringlichkeit der Modernisierung des Stromnetzes. Obwohl zehn Projekte im „Strategischen Netz 2025“ geplant waren, sind bisher nur zwei abgeschlossen worden. Der Rest ist noch in Bearbeitung oder Planung. Das „Strategische Netz 2040“ ist ebenfalls in Vorbereitung.
Stromnetz am Limit: Warum Swissgrid dringend handeln muss
Besonders in der Nord-/Südachse und im Wallis ist der Ausbau dringend erforderlich. Verzögerungen sind oft auf Einsprüche und Rekurse zurückzuführen, was die Projekte erheblich verzögert.
Die Instabilität des Stromnetzes erfordert sofortiges Handeln von Swissgrid, um einen reibungslosen Stromfluss zu gewährleisten. Es gibt jedoch noch keine genaue Kostenschätzung für diese Maßnahmen.
Stromnetz in Gefahr: Warum eine dringende Modernisierung notwendig ist
Swissgrid verwaltet Hochspannungsleitungen, die oft in Gemeinde- und Quartierstraßen verlaufen, die zu den Haushalten führen. Immer mehr Menschen möchten private Solaranlagen nutzen, was das Netz zusätzlich belastet. Daher ist eine Modernisierung unumgänglich, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
Laut Thomas Marti vom Verband schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) steigt die Nachfrage nach privaten Solaranlagen, Elektroautos und Wärmepumpen stetig. Deshalb ist es notwendig, das Netz entsprechend auszubauen, um diese Nachfrage zu bewältigen. Marti betont, dass die Netzbetreiber die Sicherheit und Stabilität des Netzes gewährleisten müssen, um Ausfälle zu verhindern. Dies erfordert Investitionen, deren Kosten derzeit in einer Studie des VSE ermittelt werden, deren Ergebnisse Anfang nächsten Jahres erwartet werden.
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