Stromausfall im Landkreis Rottal-Inn: Fünf Tonnen Milchprodukte verdorben

Ein großflächiger Stromausfall legte am 15. Juli gegen 13 Uhr den Landkreis Rottal-Inn lahm. Besonders hart traf es die Frischli Milchwerke in Eggenfelden. Der Betriebsleiter Erwin Stummer berichtete, dass die Milchwerke etwa fünf Tonnen Milchprodukte und Konzentrat entsorgen mussten. Zudem waren umfangreiche Reinigungs- und Sterilisationsarbeiten erforderlich, die rund fünf Stunden dauerten. Auch der Computerausfall brachte Schwierigkeiten mit sich. Um 20 Uhr konnte die Produktion wieder aufgenommen werden. Der finanzielle Schaden sei erheblich, doch eine Versicherung gegen solche Fälle sei kaum möglich, da es sich um höhere Gewalt handele (pnp: 16.07.24).


Stromausfall in Eggenfelden: Betriebe kämpfen mit hohen Verlusten und Produktionsstillstand

Die Neumayr High-Tech Fassaden in Eggenfelden erlitten ebenfalls beträchtliche Verluste. Geschäftsführer Rudolf Prex erklärte, dass der Stromausfall einen Schaden von rund 10.000 Euro verursachte. Die Mitarbeiter wurden mittags nach Hause geschickt, da der Schaden laut Störungsportal von Bayernwerk erst nach 15 Uhr behoben sein sollte. Tatsächlich dauerte der Ausfall bis 14 Uhr, doch die Produktionszeit war unwiederbringlich verloren. Das Unternehmen muss nun versuchen, die verlorene Zeit aufzuholen.

Stromausfall: Betriebe kämpfen mit hohen Verlusten und Produktionsstillstand. Milchwerke müssen 5 Tonnen Milchprodukte entsorgen
Stromausfall: Betriebe kämpfen mit hohen Verlusten und Produktionsstillstand. Milchwerke müssen 5 Tonnen Milchprodukte entsorgen
Bild: frischli Milchwerke GmbH, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Auch der Baumarkt Egger in der Lauterbachstraße war betroffen. Notkassen funktionierten zwar offline, aber Lieferscheine konnten nicht mehr geschrieben werden. Geschäftsführer Konrad Viehhauser beklagte die fehlende Funktionalität der Server und betonte die Herausforderungen solcher Ausfälle.

50.000 Euro Verlust: Schmidbauer Transformatoren kämpft mit Stromausfall und fordert Verbesserungen

Die Firma Schmidbauer Transformatoren in Spanberg bei Hebertsfelden verzeichnete einen Schaden von etwa 50.000 Euro. Geschäftsführer Dominik Reichl erklärte, dass die energieintensiven Öfen gestoppt und die Produktion eingestellt werden mussten. Zudem fiel die EDV bis 2 Uhr morgens aus. Der Geschäftsführer lobte zwar die schnellen Reaktionen der Bayernwerk-Techniker, kritisierte jedoch die mangelhafte Kommunikation. Unternehmen hätten keine besseren Informationsquellen als Privatpersonen, was die Planung erschwere. Reichl schlägt spezielle Portale für Firmen vor, um solche Situationen besser zu managen.


Sicherheit bei Stromausfall: Feuerwehr setzt auf Leuchttürme als Anlaufstellen für Bürger

Einige Feuerwehren im Landkreis richteten sogenannte „Leuchttürme“ ein. Diese Einrichtungen bleiben auch bei Stromausfällen erreichbar und dienen als Anlaufstellen für die Bevölkerung. Kreisbrandrat René Lippeck erläuterte, dass diese Leuchttürme bei längeren Stromausfällen auch zur Verpflegung und als Wärmestuben im Winter genutzt werden können. Die Feuerwehr in Hebertsfelden war am Montag der erste Leuchtturm. Lippeck betonte, dass bei solchen Ereignissen Ruhe bewahrt und sachlich gehandelt werden solle. Die Bevölkerung solle bei Notfällen die Leuchttürme ansteuern.

Insgesamt zeigt der Stromausfall die Abhängigkeit moderner Betriebe von einer stabilen Energieversorgung und die Notwendigkeit besserer Kommunikationsstrukturen. Unternehmen und Bevölkerung müssen sich gleichermaßen auf solche Ereignisse vorbereiten, um die Auswirkungen zu minimieren.

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