Strom- und Gaspreise explodieren – europäische Wirtschaft gefährdet

In ganz Europas sind die Gasspeicher nahezu leer. Aufgrund einer langanhaltend Windflaute und ständiger Bewölkung produzieren die Ökostromanlagen nicht ausreichend Strom. Gleichzeitig steigt der Strombedarf nach dem Corona-Lockdown wieder an. Kohle und Gaskraftwerke müssen einspringen um den Strombedarf zu decken. Die Gaskraftwerke haben im ersten Halbjahr 2021 gut 46% mehr Stromerzeugt als im Vorjahr und entsprechend viel Gas verbrannt. Strom- und Gaspreise explodieren in ganz Europa. Dies hat bereits dazu geführt das erste Betriebe ihre Produktion eingestellt haben.

Strom- und Gaspreise explodieren europäische Wirtschaft gefährdet. Erste Betriebe stellen Produktion ein. Blackout Gefahr im Winter.
Strom- und Gaspreise explodieren europäische Wirtschaft gefährdet. Erste Betriebe stellen Produktion ein. Blackout Gefahr im Winter.

Strom- und Gaspreise explodieren – Erste europäische Betriebe stellen Produktion ein

Explodierende Gaspreise haben den Düngemittelhersteller CF Industries dazu veranlasst die Produktion in zwei britischen Werken einzustellen Auch der norwegische Chemiekonzern Yara International, will seine Produktion von Ammonium an 12 Standorten in ganz Europa um 40 Prozent drosseln. Deutsche Unternehmen sind ebenfalls betroffen. So beklagen sowohl BASF als auch der Kupfer-Hersteller Aurubis die Explodierende Strom- und Gaspreise.


Goldmann Sachs wart vor Energieknappheit im kommenden Winter

Jetzt warnt sogar die US-Investmentbank Goldman Sachs vor einem drohenden Blackout in ganz Europa. So sehen die Energieexperten der Bank in den nahezu leeren Gasspeichern eine Gefahr im kommenden Winter. Bei einem kalten Winter droht Europa nach Ansicht der Energieexperten eine akute Energiekrise.

Europas Wirtschaft droht aufgrund der Energieknappheit eine Spirale von Kostensteigerungen welche unweigerlich die Verbraucherpreise weiter anheizen lässt. Zusätzlich zu den explodierenden Strom und Gaspreisen fehlen den Unternehmen auch noch Rohstoffe und Vorprodukte wie Mikrochips. Mittlerweile ist die Inflation in Deutschland auf dem höchsten Stand seit 30 Jahren.

Gaspreis hat sich im laufenden Jahr verdreifacht

Der Gaspreis hat sich seit Jahresbeginn bereits mehr als verdreifacht. Die Gasspeicher in Europa müssten nach dem letzten Winter längst wieder aufgefüllt sein. Russland lieferte aktuell deutlich weniger Gas nach Europa als in den Vorjahren und auch die Fördermenge von Europas eigenen Gasfeldern in der Nordsee sind, wegen Corona-bedingter Ausfälle, gedrosselt. Durch die anziehende Weltwirtschaft haben viele asiatische Staaten schon früh große Kontingente an Flüssiggas aufgekauft, die somit zur Versorgung Europas nicht mehr zur Verfügung stehen. Selbst Steinkohle wird auf dem Weltmarkt zur Zeit zu Höchstpreisen gehandelt.


Mittlerweile wieder mehr Strom aus Kohle als aus Ökostromanlagen

Die ungewöhnliche lang anhaltende Windflaute trifft ganz Europa. In Großbritannien brach die Produktion von Windstrom regelrecht ein. In Deutschland führte dies sogar dazu, dass bereits abgeschaltete Kohlekraftwerke wieder zurück ans Netz mussten. Mittlerweile wird wieder mehr Strom aus Braunkohlekraftwerken erzeugt als aus Windkraft.  Braunkohlekraftwerke stoßen allerdings besonders viel CO2 aus. Deshalb stieg auch der Preis für CO2-Emissionszertifikate an. Die führt wiederum zu einem höheren Strompreis. Ein Teufelskreis, der mit der jährlich steigenden CO2-Abgabe immer mehr in Fahrt kommt.

Politiker wollen EEG-Umlage abschaffen um Strompreis zu senken

Deshalb sind in Deutschland die Großhandelspreise für Strom auf den höchsten Stand seit mehr als zehn Jahren. Mittlerweile haben alle Parteien angekündigt, die EEG-Umlage abzuschaffen falls sie nach der Wahl an der Regierung beteiligt sein sollten. Die Umlage hat derzeit ca. 20% Anteil am Strompreis. Allerdings wird die Umlage benötigt um die Ökostromanlagen zu subventionieren. Die Betreiber erhalten 20 Jahre lang einen garantierten Abnahmepreis für den erzeugten Strom. Wird die EEG-Umlage tatsächlich abgeschafft, muss die Subvention aus Steuermitteln bezahlt werden. Das ganze ist für den Endverbraucher nichts anderes als ein simpler Taschenspielertrick, denn dadurch wird kein einziger Cent tatsächlich eingespart.

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