Microsoft plant, seine Rechenzentren mit CO₂-freiem Strom aus dem wiederbelebten Kernreaktor auf Three Mile Island zu betreiben. Constellation Energy investiert 1,6 Milliarden Dollar, um den Reaktor neu zu starten und den steigenden Energiebedarf von Microsofts KI-Infrastruktur zu decken. Alle erzeugten Strommengen werden ausschließlich an Microsoft verkauft (bloomberg: 20.09.24).
Microsoft sichert sich 20 Jahre Kernkraft: Reaktor-Revival auf Three Mile Island geplant
Constellation rechnet mit einer Wiederinbetriebnahme im Jahr 2028. Der Reaktor wurde 2019 abgeschaltet, da er wirtschaftlich nicht mehr konkurrenzfähig war. Microsoft hat sich vertraglich verpflichtet, die Energie für 20 Jahre abzunehmen, was ein klares Zeichen für das wachsende Interesse an Kernkraft in Zeiten steigender Stromnachfrage ist.
Mehrere Kernreaktoren in den USA mussten aufgrund der Konkurrenz durch Erdgas und erneuerbare Energien in den letzten Jahren stillgelegt werden. Trotzdem steigt die Nachfrage nach CO2-freiem Strom, insbesondere durch Fabriken und Rechenzentren. Constellation plant, das Projekt eigenständig zu finanzieren, ohne auf staatliche Unterstützung zurückzugreifen, im Gegensatz zu anderen Unternehmen, die staatliche Förderungen in Anspruch nehmen.
Laut Constellation-CEO Joe Dominguez wird die Wiederinbetriebnahme des Reaktors nicht nur Microsofts Rechenzentren versorgen, sondern auch zur nationalen Energiezukunft beitragen. Er betont, dass ein energieautarkes Land auf Kernkraft angewiesen sei.
Herausforderungen und Zukunftsaussichten
Microsoft plant, bis 2025 seine weltweiten Rechenzentren komplett mit sauberer Energie zu betreiben. Die Kernkraft soll dabei helfen, auch wenn sie nicht alle Emissionsprobleme löst. Datenzentren sind besonders geeignete Abnehmer für Kernkraft, da sie rund um die Uhr betrieben werden müssen.
Der Neustart des Three Mile Island-Reaktors erfordert jedoch umfangreiche Investitionen in Infrastruktur und Personal. Zudem steht die Genehmigung durch die US-Atomaufsicht noch aus. Constellation plant, das Kraftwerk nach Chris Crane, dem ehemaligen CEO von Exelon Corp., in Crane Clean Energy Center umzubenennen.
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