Deutschland steht 2025 vor einem massiven Arbeitsplatzabbau. Bereits in den ersten Monaten haben deutsche Unternehmen über 100.000 Stellen gestrichen oder deren Abbau angekündigt. Betroffen sind vor allem Industrie, Automobilbranche, Banken und Logistiker. Experten warnen aufgrund der schwachen Konjunktur bereits vor kommenden Massenentlassungen (bild: 20.05.25). Trotzdem fordern führende Politiker eine Ausweitung der Arbeitszeiten – durch eine 42-Stunden-Woche oder gar die Streichung gesetzlicher Feiertage. Diese Forderungen sind nicht nur wirtschaftlich fragwürdig, sondern auch sozial riskant.
Industrieller Substanzverlust trifft auf verlängerte Arbeitszeiten
In der Industrie häufen sich Massenentlassungen. ZF Friedrichshafen will 14.000 Stellen streichen, Thyssenkrupp 11.000, Schaeffler 2.800. Mercedes-Benz bietet 30.000 Mitarbeitern Abfindungen an, Volkswagen, Bosch und Conti setzen auf interne Verschlankung. Produktionsverlagerungen ins Ausland nehmen zu. Der Standort Deutschland verliert an Attraktivität – nicht wegen zu kurzer Arbeitszeiten, sondern wegen hoher Energiepreise, Bürokratie und Steuerlast.

Die politische Reaktion darauf: mehr Arbeit für weniger Beschäftigte. Doch längere Arbeitszeiten bei gleichbleibendem Arbeitsvolumen bedeuten zwangsläufig, dass weniger Menschen benötigt werden. Das Resultat: Noch mehr Stellenabbau. Eine Ausweitung der Arbeitszeiten verstärkt die Krise, statt sie zu lösen.
Banken und Logistikbetriebe treiben Personalabbau voran
Auch im Dienstleistungssektor verschärft sich die Lage. Die Commerzbank streicht 3.300 Stellen, die Deutsche Post 8.000, die Bahn 30.000. Digitalisierung ersetzt Arbeitsplätze, interne Sparprogramme verringern Personalbestände. Währenddessen diskutiert die Politik über die Abschaffung von Feiertagen, um die effektiven Arbeitszeiten zu erhöhen.
Doch diese Logik ist fatal: Wenn die vorhandene Arbeit durch verlängerte Arbeitszeiten auf weniger Köpfe verteilt wird, sinkt zwangsläufig der Bedarf an Arbeitskräften. Die Folgen sind klar: Weniger Neueinstellungen, mehr Entlassungen, höhere Belastung der verbleibenden Belegschaft – bei gleichbleibendem Output.
Längere Arbeitszeiten verschärfen die Jobkrise
Die Forderung nach längeren Arbeitszeiten wirkt in dieser Lage wie ein brandbeschleuniger. Anstatt neue Impulse für den Arbeitsmarkt zu setzen, wird die vorhandene Arbeit verdichtet. Die Folge ist ein doppelter Effekt: Bestehende Jobs verschwinden schneller – und neue entstehen nicht, weil es keinen Bedarf gibt.
Arbeitszeiten sind kein beliebig dehnbares Mittel zur Standortrettung. Wer glaubt, wirtschaftliche Schwäche mit Mehrarbeit kompensieren zu können, übersieht den Kern des Problems: Deutschland verliert industrielle Wertschöpfung, technologische Führungspositionen und Investitionsbereitschaft. Das lässt sich nicht mit der Streichung von Feiertagen korrigieren.
Regionale Schieflagen und soziale Risiken nehmen zu
Besonders betroffen sind die industriellen Zentren in Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen. In strukturschwachen Regionen wie dem Saarland oder Sachsen-Anhalt wirkt sich jeder Stellenabbau doppelt negativ aus. Der Abzug von Industrie trifft auch Zulieferer, Dienstleister und lokale Infrastrukturen.
Gerade dort stößt die Debatte um längere Arbeitszeiten auf Ablehnung. Wo Arbeitsplätze verloren gehen, wirken Forderungen nach mehr Arbeitsleistung zynisch. Die Politik riskiert, das Vertrauen der Bevölkerung zu verspielen – und verschärft die soziale Spaltung.
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