Stellantis stoppt Produktion in mehreren europäischen Werken

Der Automobilkonzern Stellantis reduziert an mehreren Standorten die Produktion. In Frankreich, Deutschland, Italien, Polen und Spanien greifen einschneidende Maßnahmen. Besonders das Werk in Poissy bei Paris trifft es hart, dort betrifft die Kurzarbeit rund 2.000 Beschäftigte. Die Ankündigung verstärkt die Sorgen einer tiefer werdenden Automobilkrise in Europa.


Stellantis stoppt Fertigung in Italien und Frankreich

In Italien liegt das Augenmerk auf Pomigliano bei Neapel. Dort pausiert die Linie für den Fiat Panda vom 29. September bis 6. Oktober, während der Alfa Romeo Tonale bis 10. Oktober nicht gebaut wird.

Stellantis stoppt Werke in Europa. Kurzarbeit und drohende Werksschließung verschärfen die Automobilkrise durch fehlende Nachfrage
Stellantis stoppt Werke in Europa. Kurzarbeit und drohende Werksschließung verschärfen die Automobilkrise durch fehlende Nachfrage

Offizielle Mitteilungen sprechen von einem notwendigen Gleichgewicht zwischen Produktion und Nachfrage. Auch Poissy meldet Stillstände: Dort ruht die Arbeit an 15 Tagen im Oktober. Das Ziel besteht darin, Bestände vor Jahresende zu regulieren.

Gewerkschaften sehen Gefahr einer Werksschließung

Die Nachricht traf die Belegschaft in Poissy völlig überraschend. Während einer außerordentlichen Sitzung informierte die Unternehmensleitung über den Stillstand. Jean-Pierre Mercier von der Gewerkschaft SUD hält die Lage für beispiellos. Er verweist auf sinkende Verkaufszahlen beim Opel Mokka. Für ihn deutet vieles auf einen beschleunigten Plan zur Werksschließung hin.

Auch in Italien wächst die Sorge. Biagio Trapani von der Metallarbeiterföderation FIM beschreibt die Situation in Pomigliano als Spiegel einer dramatischen Automobilkrise. Seine Forderung nach einer dringenden Besprechung mit der Konzernspitze unterstreicht die Verunsicherung.

Stillstände in Deutschland, Polen und Spanien

Nicht nur Frankreich und Italien sind betroffen. Auch in Eisenach, Tichy, Saragossa und Madrid setzt Stellantis auf Produktionspausen. Ein Sprecher in Polen bestätigte mehrere Stillstandstage im Werk Tichy, Details blieben jedoch offen. Medienberichte nennen neun Tage im Oktober.

In Eisenach ruhen die Bänder für fünf Tage. Spanien verzeichnet noch tiefere Einschnitte: Saragossa legt sieben Tage still, Madrid sogar vierzehn. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass die Kurzarbeit längst zum Standardinstrument geworden ist.


Zukunftsängste prägen die Diskussion

Viele Beschäftigte fürchten, dass zeitlich begrenzte Stopps zu endgültigen Stilllegungen führen. Besonders in Poissy schürt das Auslaufen des Opel Mokka im Jahr 2028 diese Befürchtungen. Ohne neue Modelle könnte der Standort dauerhaft gefährdet sein. Der Hinweis, dass während der Stillstände Schulungen und technische Arbeiten geplant sind, lindert die Sorgen nur wenig.

Rund 420 Fahrzeuge verlassen normalerweise täglich die Fertigungshallen in Poissy, darunter Citroën DS3 und Opel Mokka. Doch die wachsende Konkurrenz im Markt verschärft die Lage.

Konkurrenz aus China verschärft die Automobilkrise

Nicht allein Stellantis kämpft mit Absatzproblemen. Auch Volkswagen musste seine Prognosen für 2025 zurückschrauben. Verantwortlich sind geopolitische Spannungen, eine schwache Nachfrage und vor allem die aggressive Konkurrenz aus China.

Für die europäische Industrie bedeutet das zusätzliche Belastung. Die Automobilkrise trifft Hersteller hart, die ihre Strategien nicht schnell genug anpassen. Ohne neue Modelle und langfristige Investitionen drohen tiefgreifende Folgen bis hin zur Werksschließung.

Die Maßnahmen bei Stellantis zeigen eindrücklich, wie groß die Herausforderung für den gesamten Sektor ist. Kurzarbeit, Stillstände und Druck durch die Konkurrenz aus China könnten zu einem Wendepunkt in der europäischen Autoproduktion führen.

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