Stellantis-Chef äußert Kritik: Europa belügt sich bei E-Autos selbst

Die Kosten von Elektroautos sind hoch, und das Verbot von Benzin- und Dieselautos in der EU ist ein Fehler, den kaum jemand unterstützt. Das sagt Carlos Tavares, der Chef von Stellantis, ohne Zurückhaltung. Er glaubt, dass der europäische Plan für den Übergang zu Elektroautos in seiner aktuellen Form unrealistisch ist. Europa lügt sich seiner Meinung nach beim E-Auto in die eigene Tasche (giga: 28.11.23).


Stellantis-Chef warnt: Europas E-Auto-Plan ist zu teuer und unausgegoren

Die EU plant, ab 2035 keine neuen Benzin- oder Dieselautos mehr zuzulassen und auf Elektromobilität umzusteigen. Carlos Tavares, der Leiter von Stellantis, unterstützt das Ziel, aber er hält den geplanten Weg dafür unzureichend durchdacht.

Stellantis-Chef warnt: Europas E-Auto-Plan ist zu teuer und unausgegoren. Europa lügt sich beim E-Auto in die eigene Tasche
Stellantis-Chef warnt: Europas E-Auto-Plan ist zu teuer und unausgegoren. Europa lügt sich beim E-Auto in die eigene Tasche

Er kritisiert: „Die Europäische Kommission fordert mehr Elektroautos, hat aber die Auswirkungen ihrer Entscheidung nicht vollumfänglich analysiert. Das ist Dogmatismus ohne Realitätscheck.“ Dies führt dazu, dass Elektroautos in der Produktion um 40 Prozent teurer sind als herkömmliche Verbrennungsmotoren. Viele Menschen können sich diese höheren Kosten nicht leisten. Daher müssen die Automobilhersteller in einen intensiven Wettbewerb eintreten.

Carlos Tavares sieht die härteste Konkurrenz für europäische Hersteller wie Stellantis und den VW-Konzern in China. Dort sind die Marken bereits einige Jahre weiter in der Elektromobilität. Tavares glaubt, dass diese Lücke dringend geschlossen werden muss.

Er glaubt nicht, dass Kaufsubventionen ausreichen, um die Kosten niedrig zu halten. Stattdessen setzt er auf einen harten Wettbewerb, den Stellantis seiner Meinung nach bestehen kann. Er hält ein Verbot von Neuzulassungen bei Verbrennungsmotoren für kontraproduktiv.


Stellantis-Chef warnt vor Unruhen: Verbrenner-Verbot und teure E-Autos gefährden individuelle Mobilität

Tavares argumentiert, dass die Menschen das Recht auf individuelle Mobilität haben. Wenn man ihnen dieses Recht nimmt, indem man sie daran hindert, ihre Autos zu nutzen, weil sie keinen Verbrenner mehr fahren dürfen und Elektroautos zu teuer sind, riskiert man Unruhen in Ländern wie Frankreich, Portugal und Deutschland.

Anstelle eines Verbots von Verbrennern schlägt Tavares vor, die Emissionen der Fahrzeugflotten durch den verstärkten Einsatz von Hybridautos zu senken und verbindliche Verkaufsziele für Elektroautos festzulegen. So könnten die Bürger in Europa erschwinglichere Autos kaufen und der Akzeptanz des Mobilitätswandels förderlich sein. Außerdem würde dies die europäischen Automobilhersteller nicht in einen Wettbewerb drängen, in dem die Chinesen derzeit dominieren.

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