In letzter Zeit häufen sich Berichte über spontane Glasbrüche bei Solarzellen. Diese Glasbrüche treten ohne äußere Einwirkung auf und stellen ein wachsendes Problem dar. Experten haben Ursachen identifiziert, die diesen ungewöhnlichen Vorfällen zugrunde liegen. US-Wissenschaftler, insbesondere am kalifornischen Testzentrum für erneuerbare Energien (RETC), haben einen alarmierenden Anstieg solcher Brüche festgestellt.
Alarmierende Zunahme: Glasbrüche bei Solarzellen ohne erkennbaren Grund
Laut Teresa Barnes, Leiterin der Arbeitsgruppe Zuverlässigkeit und Systemverhalten Photovoltaik am National Renewable Energy Laboratory (NREL), handelt es sich bei spontanem Glasbruch um ein Phänomen, das früher nicht bekannt war. Früher traten Glasbrüche hauptsächlich aufgrund unsachgemäßer Betriebs- und Wartungspraktiken auf. Heute jedoch berichtet das NREL vermehrt von Glasbrüchen ohne direkte äußere Einwirkung.
Ein Hauptfaktor scheint die nachlassende Qualität des Solarglases zu sein. Barnes erklärt, dass Module früheren Belastungstests standgehalten haben, heutzutage jedoch oft nur noch den einfachen statischen Basistest bestehen. Manche neuen Moduldesigns erfüllen nicht einmal mehr die Mindestanforderungen.
Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft e. V. (BSW), erklärt, dass Glas ein spröder Werkstoff ist und jederzeit spontan brechen kann. Dieser Bruch kündigt sich nicht durch Risse an, sondern erfolgt plötzlich. In Deutschland tritt dieses Problem ebenfalls auf.
Spontane Glasbrüche bei Solarzellen: Diese Faktoren sind entscheidend
Glasbruch kann verschiedene Ursachen haben, einschließlich äußerer Einwirkungen wie Temperaturschwankungen, Windsog, Schneelast und Hagel. Auch thermische Spannungen im Glas, unsachgemäße Lagerung oder Befestigung sowie Verunreinigungen wie Nickel-Sulfit-Einschlüsse können den Widerstand des Glases verringern und zu Bruch führen.
Körnig betont, dass genaue Angaben über die Häufigkeit spontaner Glasbrüche in Deutschland fehlen, da solche Fälle statistisch nicht erfasst werden. Dennoch werden sie nur selten an den BSW gemeldet.
In Deutschland gelten Normen für die mechanische Belastung von PV-Modulen, die eingehalten werden müssen. Dazu zählen Tests auf Windlast, Schnee und Hagel sowie Alterungs- und Dauerhaftigkeitstests. Diese Normen sind in DIN EN IEC 61730 und DIN EN IEC 61215 festgelegt.
Richtige Planung und Konstruktion als Schlüssel
Ein bekanntes Problem beim Einscheibensicherheitsglas sind Spontanbrüche durch Nickelsulfid-Einschlüsse. Heißlagerungstests können diesem Problem entgegenwirken. Die richtige Planung und Konstruktion der Module spielt eine entscheidende Rolle. Die Qualität des Glases muss gemessen werden, wobei Sicherheitsbeiwerte auf der Einwirkungs- und Widerstandsseite berücksichtigt werden. Die Widerstandsfähigkeit des Glases muss größer sein als die zu erwartenden Belastungen.
Kunden sollten darauf achten, dass die PV-Module aus dem Fachhandel stammen und ein CE-Kennzeichen tragen. Dieses Zeichen garantiert, dass bestimmte Sicherheitsnormen erfüllt sind. Die Einhaltung der CE- und DIN-Normen liegt in der Verantwortung des Planers oder Installateurs, betont Körnig abschließend.
Durch sorgfältige Auswahl, Planung und Installation können viele der potenziellen Probleme mit spontanem Glasbruch vermieden werden. Dies trägt zur Langlebigkeit und Zuverlässigkeit der Solaranlagen bei und sichert somit eine nachhaltige Energiegewinnung.