Kanzler Merz ruft zu harter Sparpolitik auf und verlangt von den Bürgern mehr Einsatz im Namen der „Verantwortung“. Wer später ins Berufsleben startet, soll künftig deutlich länger arbeiten, um das Rentensystem zu stabilisieren (bild: 06.10.25). Während der Kanzler strengere Regeln und weniger Unterstützung fordert, gönnt sich die Regierung selbst saftige Gehaltserhöhungen. Kanzler, Minister und der Bundespräsident kassieren ein Plus von 5,8 Prozent – rückwirkend und mit weiterem Aufschlag ab 2026 (bild: 04.10.25). Millionen Menschen kämpfen unterdessen mit steigenden Lebenskosten, während sich die politische Elite weiter bereichert. Das ist keine Reform, das ist Klassenpolitik von oben.
Sparpolitik trifft die Falschen
Die geplante Rentenreform belastet vor allem jene, die ohnehin kaum noch Spielraum haben. Akademiker und Quereinsteiger sollen länger arbeiten, während Beamte nahezu unberührt bleiben. Gleichzeitig drohen Kürzungen bei Pflegezuschüssen. Wer jahrzehntelang einzahlt, erhält am Ende weniger. Diese Form der Sparpolitik bedeutet nicht Stabilität, sondern soziale Schieflage.

Merz spricht von Verantwortung, doch viele empfinden seine Forderungen als zynisch. Während die Menschen länger schuften sollen, bleibt die finanzielle Sicherheit ein leeres Versprechen. Der Mittelstand trägt die Last, während sich oben die Elite großzügig selbst bedient.
Große Worte, leere Kassen
SPD-Chef Lars Klingbeil fordert ebenfalls Einsparungen. „Alle müssen Beitrag leisten“, betont er. Doch kurz darauf genehmigt sein Ministerium Fotoaufträge im Wert von über 600.000 Euro (bild: 07.10.2025). Die offizielle Begründung: Öffentlichkeitsarbeit. In Wahrheit ist es pure Selbstinszenierung – finanziert aus Steuergeld. Eine glaubwürdige Sparpolitik sieht anders aus.
Auch andere Ministerien zeigen wenig Zurückhaltung. Neue Beraterverträge, teure Dienstreisen und wachsende Personalbudgets belasten die öffentlichen Finanzen. Während Familien sparen müssen, gönnt sich die politische Elite ungeniert neue Privilegien. Der Widerspruch zwischen Appell und Realität könnte größer kaum sein.
Zwei Klassen, eine Regierung
Reformen, Kürzungen und moralische Appelle treffen fast ausschließlich die breite Bevölkerung. Die politische Elite lebt weiterhin komfortabel – geschützt vor den Folgen der eigenen Sparpolitik. Während der Bürger Abgaben und Preise kaum noch stemmen kann, steigen oben Einkommen und Annehmlichkeiten.
Das Vertrauen in die Regierung bröckelt. Wer Verantwortung trägt, sollte verzichten, nicht profitieren. Doch während das Volk immer enger schnallt, genießt die Spitze weiter den Luxus. Sparpolitik, Rentenreform, Gehaltserhöhungen und steigende Lebenskosten – das ergibt kein Gleichgewicht, sondern eine gefährliche Schieflage. (KOB)
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