Siemens stoppt Produktion in Erlangen aufgrund schwacher Auftragslage

In der zweiten Pfingstferienwoche legte Siemens die Produktion in seinem Erlanger Gerätewerk vorübergehend still. Grund ist eine schwache Auftragslage. Im Gerätewerk am Erlanger Europakanal, wo 1100 Mitarbeitende industrielle Steuerungen für Werkzeuge, Produktionsmaschinen und Antriebe entwickeln und fertigen, ruhte der Betrieb vom 27. bis 31. Mai 2024 (infranken: 28.05.24).


Siemens stoppt Produktion: Schwache Auftragslage zwingt zu drastischen Maßnahmen

Ein Pressesprecher erklärte gegenüber inFranken.de, dass die Stilllegung eine Reaktion auf die schwache Auftragslage sei. „Ein normales Vorgehen, um die Kapazitäten im Werk temporär entsprechend anzupassen“, so der Sprecher. Zusätzlich erläuterte er die Ursachen der geringen Nachfrage.

Siemens stoppt Produktion: Schwache Auftragslage zwingt zu drastischen Maßnahmen. Effizienzsteigerung soll Nachfrage langfristig ankurbeln
Siemens stoppt Produktion: Schwache Auftragslage zwingt zu drastischen Maßnahmen. Effizienzsteigerung soll Nachfrage langfristig ankurbeln
Bild: Hans-Rudi der Letzte, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Auch Zeitarbeitskräfte hat Siemens abgebaut. Diese Maßnahmen seien „mit der Arbeitnehmervertretung einvernehmlich vereinbart“, führte der Sprecher weiter aus. Damit die Mitarbeitenden im GWE auch in der ersten Pfingstferienwoche ihren genehmigten Urlaub nehmen konnten, sprangen einzelne Mitarbeitende aus dem Verwaltungsbereich solidarisch ein, um die Produktion aufrechtzuerhalten.

Siemens: Geringe Nachfrage – Erholung in der zweiten Jahreshälfte erwartet

„In den letzten Jahren der Pandemie mit daraus resultierenden Lieferengpässen haben unsere Kunden hohe Lagerbestände angelegt. Daher ist der Markt derzeit noch gesättigt und die Nachfrage nach unseren Produkten geringer“, erklärte der Sprecher. Siemens erwarte jedoch wieder eine höhere Nachfrage, „wenn die Vorräte aufgebraucht sind“.

Im Quartalsbericht vom 16. Mai 2024 führte Siemens aus, dass „Siemens Digital Industries eine gegenwärtig gedämpfte Nachfrage im Automatisierungsgeschäft“ verzeichne. Das Gerätewerk in Erlangen gehört zu diesem Geschäftsbereich. „Im Ausblick geht Digital Industries für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres 2024 von einer im Vergleich zur ersten Geschäftsjahreshälfte wieder anziehenden Nachfrage in seinen Automatisierungsgeschäften aus“, informierte der Sprecher abschließend.


Siemens kündigt KI-Revolution an: Effizienzsteigerung soll Nachfrage langfristig ankurbeln

Ende April kündigte Siemens eine Industrie-Revolution durch Künstliche Intelligenz an. Das Unternehmen erhofft sich durch den Einsatz von KI eine signifikante Steigerung der Effizienz und Produktivität. Diese Innovationen sollen langfristig zu einer Erholung der Nachfrage beitragen.

Siemens blickt optimistisch in die Zukunft und erwartet, dass sich der Markt in der zweiten Jahreshälfte erholen wird. Trotz der aktuellen Herausforderungen setzt das Unternehmen auf eine positive Entwicklung und plant, seine Kapazitäten entsprechend anzupassen. Weitere Nachrichten aus Erlangen-Höchstadt sind im Lokalressort zu finden.

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