Schweiz: Kommunikation nicht auf Blackout vorbereitet

Auch die Schweiz bereitet sich langsam auf Katastrophen wie einen Blackout vor. Im Aargau haben die Gemeinden bereits einen Notfalltreffpunkt eingerichtet. Zudem beginnen die Kantone der Schweiz Krisenpläne zu erstellen.

Einen großen Schwachpunkt gibt es bei der Krisenvorbereitung der Schweiz jedoch immer noch: Die Kommunikation der Einsatzkräfte.

Schweiz: Kommunikation nicht auf Blackout vorbereitet
Schweiz: Kommunikation nicht auf Blackout vorbereitet

Dies wurde deutlich als in großen Teilen der Schweiz der Notruf am 08.07.2021 ausgefallen ist. Wegen Hochwasser und Überschwemmungen war die Nachfrage nach Polizei, Sanitätern und der Feuerwehr groß, doch eine Störung der Swisscom hat die Notrufe lahm gelegt.

Kommunikation der schweizer Einsatzkräfte ist teilweise nicht auf einen Stromausfall vorbereitet

Bei einem Stromausfall wird nicht nur der Notruf über das Festnetz lahm gelegt, sondern mit der Zeit auch die Mobilfunk Kommunikation. Die meisten Mobilfunkmasten sind mit einer Notbatterie gegen kurze Stromausfälle gesichert. Die Einsatzkräfte wie Polizei und Feuerwehr verlassen sich zudem stark auf das Mobilfunknetz. Über das normale Mobilfunknetz kommuniziert die Polizei und Feuerwehr und ruft wichtige Daten ab. Doch bei einem Stromausfall wird das Mobilfunknetz komplett überlastet sein.

Die Einsatzkräfte der Schweiz verfügen mit Polycom (Sprechfunk) über einen zusätzlichen Kommunikationskanal. Dieser Sprechfunk ist auch dafür ausgelegt um im Notfall das Katastrophenmanagement zu organisieren. Doch in einigen Regionen der Schweiz ist Polycom nicht gegen einen Stromausfall abgesichert.

Während der Störung am 08.07.2021 hat die Feuerwehr St. Gallen eine Notfall Anlaufstelle eingerichtet, da sie sonst nicht erreichbar war. Und das in einer Unwetternacht mit Hochwasser und Überschwemmungen.

Maßnahmen zur Vorbereitung auf Stromausfälle und einen Blackout werden in der Schweiz getroffen

Mit der Digitalisierung kommt eine immer größere Abhängigkeit vom Mobilfunk und dem Internet. Auch die Einsatzkräfte sind davon abhängig.

Die Schweiz erkennt auch, das Strommangel in der näheren Zukunft eine große Gefahr darstellt. Deshab bereiten sich die Kantone bereits darauf vor. Auch beim Bund laufen Projekte, die sich mit der Kommunikation in Krisenfällen beschäftigen. Doch die Räder der Bürokratie laufen langsam und es wird sicherlich noch einige Zeit dauern, bis die komplette Schweiz eine Krisensichere Kommunikation aufgebaut hat.

Auch Unternehmen werden dazu aufgerufen sich gegen Stromausfälle abzusichern. Durch die Digitalisierung kann ein Stromausfall ganze Betriebe lahm legen.

Der Vorfall am 08.07.2021 hat zumindest gezeigt, dass es in der Schweiz noch einige Verbesserungsmöglichkeiten im Krisenmanagement und der Krisenkommunikation gibt.

Zuletzt aktualisiert am September 25, 2024 um 11:30 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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