Schweden hat ein neues Atomprogramm angekündigt, das mit fast 20 Milliarden Euro den Ausbau der Kernenergie vorantreibt. Ziel ist es, die Stromversorgung langfristig zu sichern, die Energiepolitik klimafreundlich auszurichten und private Investitionen anzuziehen (nucnet: 22.09.25).
Finanzierung im Rahmen des Atomprogramms
Das Atomprogramm umfasst Kredite und staatliche Preisgarantien. Jährlich sollen ein bis drei Milliarden Kronen über Jahrzehnte bereitstehen. Bis zu 5.000 Megawatt an neuer Leistung sind vorgesehen, was mehreren großen Kernkraftwerken entspricht. Damit sollen nicht nur die Netze stabilisiert, sondern auch neue Investitionen in den Energiesektor ermöglicht werden.

Die Obergrenze von 220 Milliarden Kronen dient als Verhandlungsrahmen, endgültige Zahlen hängen von Marktpreisen und Baukosten ab. Gleichzeitig braucht das Projekt parlamentarische Zustimmung und die Genehmigung der EU-Kommission.
Gesetzliche Grundlagen und Behördenreformen
Ein Gesetz von 2025 bildet die rechtliche Basis des Atomprogramms. Es erlaubt staatlich abgesicherte Kredite und Contracts for Difference. Diese Mechanismen schützen Investoren und schaffen Anreize für neue Kernkraftwerke. Seit August 2025 können Unternehmen offiziell Anträge stellen.
Um Projekte schneller durchzusetzen, entsteht ab Juli 2027 eine neue Genehmigungsbehörde. Bereits 2026 fließen 161 Millionen Kronen in zusätzliche Kapazitäten bei Strahlenschutz, Umweltagenturen und Justiz. Diese Reformen sollen Genehmigungen beschleunigen und die Energiepolitik effizienter gestalten.
Internationale Zusammenarbeit und Investitionen
Schweden setzt nicht allein auf nationale Maßnahmen. Im Oktober organisiert die Regierung zusammen mit Finnland eine Konferenz zu Kernkraft und Finanzierung. Ziel ist, internationale Investitionen in die Ostseeregion zu lenken und Erfahrungen zu bündeln. Dabei spielen Preisstabilität und sichere Stromversorgung eine zentrale Rolle.
Die Regierung betont, dass Kernkraftwerke notwendig sind, um den steigenden Bedarf von Industrie und Haushalten ohne fossile Brennstoffe zu decken. Damit wird die Energiepolitik klar auf Versorgungssicherheit und Klimaneutralität ausgerichtet.
Langfristige Perspektiven des Atomprogramms
Mit dem neuen Atomprogramm will Schweden europaweit Maßstäbe setzen. Neben finanzieller Absicherung stehen rechtliche Vereinfachungen im Fokus. So sollen Projekte wirtschaftlich tragfähig werden, während gleichzeitig der Weg zur klimaneutralen Stromversorgung geebnet wird.
Die kommenden Jahre entscheiden, ob das Konzept aufgeht und die geplanten Investitionen die angestrebte Energiewende stützen. Klar ist jedoch: Kernenergie bleibt das Rückgrat der schwedischen Energiepolitik.
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