Die Lage vieler Haushalte spitzt sich zu, denn laut Schufa zeigt sich ein massiver Schub an finanziellen Engpässen. Die Schuldenkrise zieht sich durch breite Schichten, obwohl viele Menschen ihre Ausgaben bereits stark begrenzen. Die Zunahme massiver Zahlungsprobleme führt dazu, dass zahlreiche Bürger Raten hinauszögern und häufiger einen Darlehenszugang nutzen. Auch die Gefahr einer Verbraucherinsolvenz rückt näher, da viele Betroffene kein Polster besitzen. Die Auskunftei registriert diese Entwicklung so klar wie nie zuvor (schufa: 13.11.25).
Alltägliche Belastungen nehmen schnell zu
Viele Haushalte geraten in finanzielle Schieflagen, obwohl sie feste Verpflichtungen im Blick behalten. Immer mehr Menschen verschieben Zahlungen, überziehen Konten oder stoppen Kreditraten. Die Schufa spricht von einem Plus von rund 13 Prozent neuer Fälle im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Trend zeigt, wie tief die Schuldenkrise bereits in den Alltag hineinreicht. Auch Zahlungsprobleme durch Buy-Now-Pay-Later-Dienste verschärfen die Lage, denn verspätete Raten führen direkt zu neuen Kosten.

Besonders hoch ist die Zahl jener Menschen, die regelmäßige Miet- oder Ratenzahlungen nicht mehr schaffen. Laut Auskunftei betrifft das inzwischen jeden Zehnten. Gleichzeitig steigt die Kreditaufnahme spürbar, denn im Vergleich zu früher suchen deutlich mehr Menschen einen neuen Darlehenszugang. Viele Haushalte mit geringem Einkommen rutschen dadurch tiefer in ihre persönliche Finanznot.
Junge Menschen verlieren schneller den Überblick
In der Altersgruppe von 18 bis 24 häufen sich die Zahlungsprobleme besonders stark. Fast die Hälfte der jungen Menschen schiebt Rechnungen nach hinten. Ein großer Teil überzieht zudem regelmäßig das Konto. Dieser Trend verstärkt die Schuldenkrise in einer Gruppe, die ohnehin geringe Rücklagen besitzt. Die Schufa zeigt hier besonders hohe Steigerungsraten.
Unter Geringverdienern mit weniger als 2.000 Euro Haushaltsnettoeinkommen zeigt sich ein ähnliches Bild. Viele setzen Miet- oder Ratenzahlungen aus, um andere Verpflichtungen zu erfüllen. Gleichzeitig suchen sie häufiger einen Darlehenszugang, obwohl Engpässe bereits bestehen. Diese Entwicklung erhöht das Risiko einer späteren Verbraucherinsolvenz deutlich, denn finanzielle Reserven fehlen.
Wachsende Zukunftsangst im ganzen Land
Zwei Drittel der Befragten sehen ihre finanzielle Zukunft kritisch. Steigende Preise für Energie und Lebensmittel treiben viele an den Rand ihrer Möglichkeiten. Ein bedeutender Anteil erwartet, bei weiteren Kostensteigerungen einen Kredit zu benötigen. Zahlreiche Menschen berichten zudem, dass ihre Rücklagen nicht mehr existieren oder kaum reichen. So vertieft sich die Finanznot weiter und zieht zusätzliche Kreditaufnahme nach sich.
Viele Befragte ohne Sicherheitsreserve greifen früher oder später zu kurzfristigen Darlehen. Dadurch steigt laut Auskunftei das Risiko für zusätzliche Engpässe. Gleichzeitig nimmt die Angst vor einer Privatpleite zu, denn viele Menschen sehen keinen Ausweg mehr aus der eigenen Situation.
Insolvenzzahlen steigen rasant an
Creditreform meldet für 2024 rund 72.100 neue Fälle von Verbraucherinsolvenz. Damit setzt sich der Trend kräftig fort. „Die sich bereits 2023 abzeichnende Trendwende hat sich 2024 verstärkt“, so die Aussage eines Verantwortlichen, ins Deutsche übertragen. Steigende Lebenshaltungskosten und höhere Kreditkosten zählen zu den wichtigsten Treibern dieser Entwicklung. Auch der Verlust gut bezahlter Arbeitsplätze trägt erheblich zur Ausweitung der Finanznot bei.
Die Schufa beobachtet parallel einen Anstieg problematischer Kontobewegungen. Damit rückt die Schuldenkrise tiefer in den Alltag vieler Menschen und führt zu neuen Engpässen sowie höherer Kreditaufnahme. Jede weitere Belastung kann so den Weg in Richtung Privatpleite ebnen.
Blick nach vorn: Stabilität bleibt schwierig
Viele Haushalte suchen nach Lösungen, um Ruhe in ihre Finanzen zu bringen. Doch steigende Preise, geringe Rücklagen und ein angespannter Arbeitsmarkt erschweren jeden Versuch. Die Schufa zeigt bereits heute, wie schnell sich Engpässe ausbreiten. Ohne strukturelle Entlastung droht eine noch größere Welle finanzieller Not.
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