Die Pläne für strengere Abgasnormen, bekannt als Euro-7-Norm, sind so gut wie vom Tisch. Der Umweltausschuss des EU-Parlaments hat eine mildere Version des EU-Kommissionsvorschlags angenommen. Dies geschah mit Zustimmung von Konservativen, Rechtspopulisten und Liberalen. Die Abstimmung ergab 52 Stimmen dafür und 32 dagegen (Bild: 13.10.23).
Revolutionäre Wende: Neue Abgasnorm Euro 7 für Autos entschärft
Nach diesem Kompromiss werden die Abgasgrenzwerte für Privatfahrzeuge in Zukunft ähnlich wie bei der bestehenden Euro-6-Norm sein. Allerdings sollen die Stickoxid-Emissionen von Lastwagen im Vergleich zur Euro-6-Norm um 60 Prozent reduziert werden. Die Einführungsfristen werden verlängert, sodass Euro 7 wahrscheinlich erst nach 2030 in Kraft treten wird.
Jens Gieseke ist der verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU-Gruppe. Er begrüßte die Entscheidung und betonte, dass diese Maßnahme die Luftqualität verbessern würde, ohne die Industrie zusätzlich zu belasten. Er sagte: „Der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze in der EU hat für uns Priorität.“
Warum Euro 7-Regeln die Autoindustrie auf den Kopf stellen und was das für Verbraucher bedeutet
Jens Gieseke äußerte sich kritisch zum geplanten Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2025. Er nannte die Idee, strenge Euro 7-Regeln einzuführen, „absurd“. Seiner Meinung nach würde dies die Hersteller dazu zwingen, hohe Investitionen in veraltete Technologie zu tätigen, was wiederum die Verbraucherpreise stark erhöhen könnte. Die Grünen waren enttäuscht, betonten jedoch, dass zukünftig auch Emissionen wie Reifen- und Bremsabrieb erfasst werden sollen, die zusätzlichen Feinstaub verursachen.
Das Paket beinhaltet ebenfalls strenge Vorgaben zur Haltbarkeit von Batterien. Dies soll das Vertrauen der Verbraucher in emissionsfreie Fahrzeuge stärken.
Politische Überraschung: Grüne und Linke erleiden Niederlage – Was passiert als Nächstes mit den Abgasregeln in Europa
Der tschechische Europaabgeordnete Alexandr Vondra kommentierte das Abstimmungsergebnis und sagte, dass die grün-sozialistische Linke eine Niederlage erlitten habe.
Formell muss das EU-Parlament den Empfehlungen des Ausschusses noch zustimmen, was im November als sehr wahrscheinlich gilt. Bis Ende des Jahres wird dann die endgültige Einigung mit Kommission und Rat angestrebt.
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