Die Rückkehr zum Verbrennungsmotor verändert die weltweite Automobilindustrie. Nach Jahren der Euphorie über Elektromobilität zeigen sich klare Grenzen der Technologie. Die Elektroauto-Krise trifft Hersteller in den USA, Europa und Asien gleichermaßen. Hohe Kosten, schwache Nachfrage und politische Unsicherheit führen zu einer Neubewertung der Strategien. Viele Konzerne setzen erneut auf Hybridfahrzeuge und Benzinantriebe, um Gewinne zu sichern. Das Comeback des Verbrenners markiert eine Zeitenwende in der globalen Fahrzeugbranche, während der E-Auto-Markt stagniert (ft: 08.10.25).
Elektromobilität verliert an Schwung
Das Wachstum des E-Auto-Markts stagniert, und die Krise der Elektromobilität wird immer sichtbarer. In den USA sinkt der Absatz reiner E-Autos, in Europa ebenfalls. Selbst in China, lange als Vorbild der Energiewende gepriesen, flacht das Wachstum ab. Gründe liegen in hohen Anschaffungskosten, teuren Batterien und einem unzureichenden Ladenetz. Gleichzeitig bleibt der klassische Antrieb wirtschaftlich attraktiver – vor allem bei großen SUVs und Pick-ups.

Die Rückkehr zum Verbrennungsmotor gilt daher als logische Reaktion auf die Elektroauto-Krise. Ölpreise sind stabil, die Nachfrage nach Hybridmodellen steigt, und viele Kunden schätzen die Flexibilität von Fahrzeugen mit Verbrennerkomponente.
US-Hersteller feiern das Comeback des Verbrenners
In den Vereinigten Staaten vollzieht sich die Rückkehr zum Verbrennungsmotor mit Nachdruck. Ford bezeichnet die Entwicklung als „multimilliardenschwere Gelegenheit“. General Motors investiert fast eine Milliarde US-Dollar in einen neuen V8-Motor für Benzin- und Hybridfahrzeuge. Auch Stellantis bringt den Hemi-V8 in Pick-ups und Sportwagen zurück.
Währenddessen verschieben Honda und Hyundai ihre Elektroprojekte und konzentrieren sich auf den profitableren E-Auto-Markt mit Hybridlösungen. Ford verzeichnete zuletzt Milliardenverluste im Elektrosektor, während das konventionelle Geschäft deutliche Gewinne erzielte.
Politische Kehrtwende in den USA und Europa
Die Automobilindustrie reagiert auch auf politische Entscheidungen. In den USA haben wegfallende Steuervergünstigungen und gelockerte Emissionsregeln den Absatz von E-Autos stark verringert. Marktanteile könnten sich halbieren. In Europa wächst ebenfalls der Widerstand gegen das geplante Verbrennerverbot ab 2035. Branchenvertreter drängen auf eine längere Zulassung von Hybridfahrzeugen, um den Übergang wirtschaftlich abzufedern.
In diesem Spannungsfeld gewinnt die Rückkehr zum Verbrennungsmotor an Bedeutung. Sie steht für Pragmatismus und wirtschaftliche Vernunft in einer überhitzten Debatte über den schnellen Wandel der Fahrzeugbranche.
China bleibt technologische Macht – Westen zieht Konsequenzen
China dominiert weiterhin die Batterieproduktion und kontrolliert einen Großteil der globalen Rohstoffverarbeitung. Doch der Elektromarkt dort stagniert. Hersteller setzen zunehmend auf exportfähige Benzin- und Hybridmodelle.
Während chinesische Marken Europa mit preiswerten E-Autos überschwemmen, fokussieren westliche Produzenten ihre Stärken neu. Das Comeback des Verbrenners erscheint für viele von ihnen als überlebenswichtiger Schritt.
Hybridfahrzeuge sind die Zukunft
Obwohl Elektromobilität langfristig wachsen dürfte, bleibt die Rückkehr zum Verbrennungsmotor ein Signal für eine realistischere Industriepolitik. Die Automobilindustrie befindet sich in einer Phase des Umdenkens, geprägt von Flexibilität und ökonomischem Druck.
Toyota und BMW profitieren von dieser Entwicklung, da ihre „Mehrwege-Strategie“ frühzeitig auf Vielfalt setzte. Beide Hersteller sehen die Zukunft nicht ausschließlich elektrisch, sondern hybrid.
Die Krise der Elektromobilität zeigt: Das Zeitalter des Verbrenners ist noch lange nicht vorbei. Der Markt bleibt gespalten, doch die Hybridmodelle sichern Stabilität – ein entscheidender Faktor im globalen Wettbewerb der Fahrzeugbranche.
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